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auch hier befolgen wollte, getreu zu bleiben, werden diese Anmerkungen, bis auf einige wenige, alle unverändert beybehalten, und aus eben diesem Grund einige neuere meistens ähnlichen Inhalts, hinzugesetzt, besonders zu einigen Ausgaben des 15 Jahrhunderts, die theils auf der Bibliothek schon vorhanden waren, theils aber erst seither auf dieselbe gekom. men sind.

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Der Zeitpunct, in welchem der erste Ca talog verfertigt wurde, gränzte noch an denjeni gen, wo die lateinische Sprache der damals we. niger ausgebildeten deutschen in Behandlung wissenschaftlicher Gegenstände den Vorzug noch streitig machte. Daher es denn ganz der Ordnung war, dass nicht nur zu solchen Büchern, die in irgend einer der alten Sprachen geschrieben waren, sondern auch zu deutschen und französischen Werken lateinische Noten beygefügt wurden, was, bey der seither veränderten Ansicht dieses Gegenstandes, jetzt nicht wohl mehr thunlich wäre. Dieser Grund einerseits, und anderseits der Hauptendzweck dieses Catalogs, der wohl kein anderer seyn kann, als unserm Publicum diese Biblio.

thek mehr bekannt zu machen und ihm ihren Gebrauch zu erleichtern, schien auch hier eine Aenderung zu erfordern; und diesem gemäss wurde zu der deutschen Vorrede auch ein deutscher Titel und zu denen in neuern Sprachen verfassten Büchern die Noten deutsch oder französisch geschrieben.

Der Vorzug, den man hier der runden lateinischen Schrift vor der gewöhnlichen deutschen gab, schien das einzige Mittel zu seyn den Uebelstand zu vermeiden, der daraus entsteht, wenn zwey so verschiedene Schriftarten wie diese beyde auf jeder Seite beynahe eines Catalogs miteinander abwechseln. Diese hier gemachte Aenderung bedürfte vielleicht am meisten einer Apologie, obschon genau erwogen, die Gründe, warum so viele den runden Lettern abgeneigt sind, sich grösstentheils nur auf Vorurtheile stützen. Von Jugend auf an diese Schriftart gewöhnt, übersehen wir es noch im Alter, wie äusserst geschmacklos die deutschen Buchstaben geformt sind. Diese Gewohnheit, die wohl der einzige einigermassen gegründete Titel zur Beybehaltung unserer deutschen Schrift seyn möchte, geht so weit, dass

viele im Wahn stehen, sie sey von jeher der deutschen Sprache eigen und gleichsam angeboren gewesen, und dass kein hinlänglicher Grund vorhanden sey, an die Stelle der seit uralten Zeiten gewöhnlichen deutschen Schrift, die neuere runde und nur für andere Sprachen gebildete einzuführen. Allein es ist, genau betrachtet, gerade das Gegentheil; die runde lateinische Schrift ist die ältere auch fürdas Deutsche, und die eckigte und unrichtig, gothische, genannte Schrift ist die jüngere. Vom 9 bis ins 12 Jahrhundert war die sehr lesbare und schöne runde Carolingische Schrift allgemein im Gebrauch, so weit sich wenigstens die Cultur unter Carl dem Grossen und seinen Nachfolgern in Europa ausgebreitet hatte. Im 12 Jahrhundert fing man an den Buchstaben eine mehr gerade und mehr eckigte Form zu geben, und diese artete durch das 13 bis ins 15 Sec. in diejenige aus, die seither bey den Deutschen im Gebrauch geblieben ist. So fand sie der erste Anfang der Buchdruckerkunst in der Mitte des 15 Jahrhunderts, und nach dieser Form wurden die ersten Lettern für andere Spra chen sowohl, als für die deutsche gegossen, Nur in Italien, besonders in Rom, wo der bes

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sere Geschmack damals schon die Oberhand be. halten, wurden die ersten Bücher mit runder Schrift gedruckt. In Frankreich vermochte diese letztere erst gegen die Mitte des 16 Jahrhun derts die eckigte Schrift ganz zu verdrängen, Noch später geschah dieses in England und in Holland; und seit einiger Zeit scheinen nach diesen vorgegangenen Beyspielen die lateinischen Buchstaben auch in Deutschland immer mehr in Gebrauch zu kommen.

Unter der Anzahl der in diesem Catalog vorkommenden Bücher sind mehrere, die unter einen gemeinschaftlichen Titel haben gebracht werden müssen. So kommen die Memoires und Abhandlungen gelehrter Gesellschaften, Academien etc. alle unter ACADEMIE vor; und hier. unter sind begriffen nicht nur diejenigen gelehrten Gesellschaften, die von irgend einer Regierung sind gestiftet worden, sondern auch solche, ihren Ursprung der Vereinigung mehrerer Privatpersonen zu einem wissenschaftlichen Entzweck zu verdanken haben; wie z. B. die ökonomische Gesellschaft in Bern und andere mehr,

die

Dessgleichen sind alle kritisch-litterarischen Journale, die nur Recensionen enthalten und die im ersten Catalog unter Ephemerides vorkamen, hier unter JOURNAL gebracht worden. Hingegen werden die wissenschaftlichen Journale, die einer bestimmten Wissenschaft gewidmet sind, und grösstentheils nur Auszüge aus neuern Büchern enthalten, unter ihren eignen Titeln angeführt; wie die Monatliche Correspondenz unter CORRESPONDENZ, die Biblio. théque Britannique unter BIBLIOTHÉQUE und so weiters.

Gegen den allgemein angenommenen Ge brauch, in der Reihe der Werke eines Schriftstellers die Sammlung seiner Schriften oder seine Opera omnia voran zu setzen und die einzelnen Werke folgen zu lassen, machen hier diese den Anfang und die Opera omnia folgen am Ende. Es scheint wenigstens einer natürlichen Ordnung gemässer zu seyn, die frühern Schriften, mit welchen der Verfasser seine schriftstellerische Laufbahn angetreten hat, vorangehen zu lassen, als umgekehrt die Sammlung seiner Werke, die oft erst nach seinem Tode gesammelt worden, voran, und die einzelnen

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