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Noger

Der Weiberfeind, von der Vfn. von Julien's Brie G. Stenzel gicht die Fekde der Babenbergfchen und fen" ift eine Erzählung in lieblichem Stil, mit viel Haßgauifchen Grafen in einer gutgehaltenen hiftoriGemüthlichkeit, die man nicht nur als eine angeneh- fchen Darftellung. Das eiferne Kreutz von Kugler me Ausfüllung müssiger Stunden, fondern als eine und das Feft des fchönen Bundes von K. Waller, cin wahrhaft erfreuliche Gabe für Geift und Herz be- zu Breslau aufgeführtes Feftfpiel, find vaterländifche trachten kann. Februar. In der Rache Plan zeigt Poefieen, die von Sinn und Gefchmack zeigen. Auder Herausg. fein Talent in Behandlung eines ernften guft. Der Mann mit dem Schlackhute vom Herausg. Gegenstandes, ohne dabey alltäglich zu werden, ift ein neuer Beweis von deffen angenehmer ErzähDie Einquartierung im Pfarrkaufe, von A. v. Arnim, lungsgabe. - Die drey Nüffe, von Clem. Brentano ha ift einfach und ruhig erzählt, fpannt aber die Er- ben viele einzelne glückliche Züge und find mit Anwartung fehr. Heinrich III. König von Frankreich muth und Leichtigkeit erzählt. In den Reife Ermordung nach Lacretelle ift anziehend wiederge- abenteuern auf St. Jago ftehen intereffante Beyträge geben A. Müllner giebt aus feinem Theaterwör zur Kenntnifs jener Gegend: dabey find auch die terbuche den Artikel,, Cevaletto" in bekannter Ma- Abenteuer fo, dafs fie die Aufmerkfamkeit der Lenier. Der froke Greis, von Fr. Kuhn; liebliche fer wohl feffeln können. - Lebensglück von Fr. Dichtung. März. Des Gefeilfchafters Märzvignette Kuhn ift eine einfache und edle Poefie. September. erklärt eine Novelle von einem Ungen., im humori Die Aepfellefe von H. v. Chezy, ift in blühender Geftifchen Tone leicht hingeworfen, doch mit einem fchmeidigkeit mit lebhaften Farben erzählt. - Die recht eraften Schluffe, die wir leicht den beften Rede zu Göthe's Geburtstage für das Theater in Auffätzen beyzählen möchten. - Lebenspoefieen vom Breslau, von K. Waller reihet recht finnreich des Gr. Löben ftellen in fchönen Sonnetten die verfchied- Meifters dramatische Arbeiten in leichter Verfificanen Befchäftigungen dar. Sehr gern theilte Rec. tion und blühender Sprache an einander. — einzelne Stellen mit, wenn es der Raum geftattete. befchreibt in einer verftändigen Darftelluug die SchäEben fo finnig und edel ift die Legende von W. Mül- tze der Bettendorffchen Gemäldesammlung in Aachen, ter, der Glockenguß zu Breslau. Die Billets zum einer der trefflichften Privatfammlungen DeutschConcert der Caialani, von Gubitz; humoristisch - lands. Die mehreren Wehmüller und die ungari leicht erzählt. Hubert, ein Ereignifs von Hera- fchen Nationalgesichter, von Clem. Brentano ift eine klius, ift, wenn auch nicht durchgängig neu, anzie- ausgezeichnete Gabe: in höchft anziehender Darstelhend dargestellt. April. Ein Schlag des Schicksals, lung der Charaktere verfteht derfelbe die feltne Kunft vom Herausg., ein leicht hingeworfener, aber doch den Schöpfungen feiner Phantafie die höchfte Lehenergetzlicher Schwank. Eine wahre Begebenheit, digkeit und Wahrheit zu geben. Nur ungern ver von der Verfallerin von,, Juliens Briefen" mit den fagt fich Rec. das Vergnügen einige Stellen daraus fchon oben gerüamten Eigenfchaften. - Oper und mitzutheilen. October. Federfpiele, vom Herausg. Schaufpiel nebst einigen Bemerkungen über Theater im behandeln in ruhiger, anftändiger Erzählung zeitge allgemeinen und das Berliner Theater im befondern, mäfse Gegenftände. - Säumet nimmer im Guten, von W. Müller, foll eine Apologie der Oper gegen von Ifter, ift eine leicht und anziehend erzählte Krieine von Müllner aufgeftellte Behauptung feyn. Rec. minalgefchichte, bey der die moralifelie Hinneigung hat diefe Auffätze und namentlich die Notizen über unter fo manchen bunten Spielen der Phantafie recht das Berliner Theater mit vielem Vergnügen gelefen, wohl thut. - Die Urwelt, von Meyer: geognosti obgleich er nicht überall des Vfs. Anfichten theilen fcher Auffatz in fafslicher Sprache. - Das Frag kann, welche auch Müllner veranlafst haben, fich ge- ment aus,, Trene fiegt in Liebesnetzen, von P. A. gen den Vf. wegen mehrerer von demfelben mifsge- Wolf (fpäterhin abgedruckt in Müllner's Spiel f. d. deuteten Ausdrücke zu erklären. Unter dem Titel: Bühne) ift fchön und anmuthig gedichtet, wie es »Aehrenlefe auf dem Felde der Kritik" giebt Müll- von dem geiftvollen Vf. fich erwarten liefs. Schu mer hier und in mehreren folgenden Stücken, Bemer mann liefert das Leben des Domenico Zampieri, ge kungen über Staatskunft, Prefsfreyheit, Schickfals- nannt Domenichino, cin intereffanter Beytrag zur idee, Genialität, Frauenvereine, u. f. f. mit einem Biographie grofser Maler. A. v. Arnim's Erzäh fehr oft treffenden Witze. May. Eine höchft dan lung Frau v. Serarne ift eine unterhaltende, lebendi kenswerthe Gabe ift der Lebensabrifs des dramati- ge, farbenbunte Darstellung. November. Zu Lu fchen Künstlers Joh. Karl Liebick (geb. zu Mainz, ther's Andenken hat Fr. Kuhn ein Gedicht der neue am 5. Auguft 1773, geft. zu Prag, am 22. Dechr. Stern geliefert: leicht und angenehm gedichtet. 1816), der, wie wir gewifs hoffen, von jedem, der Die Wolfsjagd, von K. Stein, ift gut erzählt und auch fich für dramatische Kunft intereffirt, mit Vergnü- nicht alltäglich. Romantische Blicke auf Italien, gen gelefen wird. - K. Stein's Erzählung, die Reife von Förfter, geben mit freygebiger Freudigkeit lebennach Hamburg, wird, wie fo manche der frühern dige Bilder aus des Landes unerfchöpflichem ReichSchriften des Vfs., ihren guten Eindruck auf den thume. Sie find in der Folge fortgefetzt. v. St. Lefer nicht verfehlen, da fie anziehend, leicht und ckendorff verbreitet fich in wohlgemeinten Beyträgen angenehm erzählt ift. Julius. Der Theatercoup, vom über die Aesthetik der Bühne. December. Die Weih Herausg. ift ein angenehm erzählter Schwank.nachtsausflellung von v. Arnim, ist ein hochkomischer

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Schwank

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Schwank und fowohl Hinfichts der Erfindung als der Darftellung ausgezeichnet. Ueber die Theater zu Win theilt W. Müller intereffante Notizen mit. Die heilige Chriftnacht von H. v. Chezy ift anziehend durch Neuheit der Erfindung und eine geläufige, blühende Sprache. Serenus Schreiben an den Vf. der Phantafeftücke ift ergetzlich zu lefen und enthält dabey die laute Anerkennung der hohen Vortrefflichkeit der Hoffmann'fchen Schriften, die Rec. von ganzem Herzen mit ihm theilt.

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merklam machen. May. Sehr angenehm ift es, den Vf. des intereffanten Buches: Wahl und Führung, über die Veranlaffung, wie fich das genannte Werk in feinem Geilte entfaltete, fprechen zu hören. Wer das Buch kennt, darf auch diefs nicht ungelesen laffen. Die Gunft des Mißgefchicks, von Gr. Löben, ift eine lebendige, frische Erzählung. Junius. First Ganzgott und Sänger Halbgott, eine Badeunterhal tung von v. Arnim rechnen wir zu den vorzüglichsten Zierden der Zeitschrift. Die Handlung greift lebenfehr, Jahrg. 1818. Januar. Der Process vom Herausg. dig in einander, und spannt die Erwartung gar eröffnet wieder recht würdig das Jahr: ein Schwank die Begebenheiten gehen fo heiter als rafch vorüber mit Schwänken, den man recht gern liefet. Der und die Entwickelung befriedigt vollkommen. Auffatz von Stenzel über alt- und neugermanische Müllner befchenkt die Lefer mit dem Artikel: UnFreyheit ift in klarer, deutlicher Sprache über einen terling aus feinem Theaterwörterbuche, worin trefzeitgemäfsen Gegenftand abgefafst und zeigt, dafs fende Bemerkungen über die,,Gründlinge" im Pardurch die Verwechfelung alt- und neugermanifcher terre, wie fie Schlegel nach Shakespeare nennt. Freyheit die vielfachen Reibungen in Deutschland lius. Die beiden Regenschirme, von Bondi, gehören zu entftanden find. - Das Sylveflerlied von v. Arnim den beften Productionen diefes Schriftstellers: man ift voll zarten Gefühls und gut gefagt. - Die Reife findet darin wahre Laune, Neuheit der SchilderunDer abenteuer des Haarkräusters Max Lieblich von K. gen mit einer gebildeten Erzählungsgabe. Stein, find leicht und gut erzählt, und erfreuen durch Tischler am Sarge des Fürften, vom Vf. von Wahl und manche neue Situation. Die Befchreibung der Do- Führung, ift ein treffliches Nachtftück, welches naureise von Regensburg nach Paffau erregt Verlangen durch Tiefe und Innigkeit des Gefühls, Neuheit und nach dem versprochnen gröfsern Werke. Zur Anmuth der Bilder und herrliche Diction fich vor Bildern aus dem in Gefchichte des fpanifchen Theaters giebt v. Grunenthal theilhaft auszeichnet. In den,, willkommene Beyträge, die von den Liebhabern fpa nern Leben" deffelben Vfs. ift es abgedruckt. Der nifcher Dramatik mit Vergnügen werden gelefen Herausg. liefert in feinem Ottmar dazu ein würdiges werden. Februar. Die Urkunde vom Herausg. ift Gegenftück. Auguft. Die Reife ins Bad, von der Vfn. in einem frommen und heitern Tone gehalten, ohne von Juliens Briefen. Rec. hat fchon oben fein Ur Exaltationen heutiger Myftik. Ein von demfelben-theil über diefe gefchätzte Schriftftellerin abgegeben: mitgetheilter Brief Ifflands an Forfer, ift eine ach- daffelbe Lob mufs er diefer Erzählung ertheilen, weltungswerthe Erinnerung an einen gefeyerten Namen. cher ihr zarter, milder und gemüthlicher Charakter März. Juvenis eine Erzählung von A. v. Arnim: einen bleibenden Werth verfchaffen wird. fehr anziehend, voll Gemüth und mit Gewandtheit Auferstehung von den Todten, von Müchler, ift ein gut erzählt, worin uns blofs der Schlufs nicht recht ge- erfundener und leicht behandelter Schwank. Sep fällt. Th. Heinfius theilt einen Vorfchlag zur ge- tember. Des Herausg. Erzählung, die Verläugnung fetzlichen Form der Prefsfreyheit mit, womit man ift einfach und anziehend: wir zeichnen befonders einen ähnlichen Auffatz vom J. 1819. Decbr. Bl. 195 das liebliche Gedicht,,der Sänger" aus. Neuvergleiche. Wir ehren des Vfs. guten Willen und mann's Reife von Paffau nach Linz ift eine willkomm ftimmen feiner Aeufserung bey, dafs wenn man im ne Fortfetzung der Donaureife im Jahrg. 1818. Bl. Wefen einig ift, auch die Form fich bilden werde. 13 ff. Der Maler Grimaldi von Fr. Laun, zeigt April. Putfchweg vom Herausg, gehört zu feinen ge den geübten, aber auch oft flüchtigen Erzähler: der Aus dem Archive der F-fchen fälligften Gaben im humoriftischen Genre und wird Inhalt befriedigt. durch die intereffante Verwickelung und leichte Lö- Polizey erzählt Büschenthal eine Begebenheit, die fung der Situationen gewifs unterhalten. - Einen wieder beweilet, dafs diefe Menfchen auch die heiangenehmen Beytrag zur Charakteristik Friedrichs ligften Gefühle und Empfindungen für ihre hinterliII. giebt Ehle durch die Erzählung einer Begebenheit ftigen Zwecke anzuwenden fich nicht fcheuten. Octo vor der Rofsbacher Schlacht. - Unter der Auf- ber. Liebe und Eigenliebe von Bondi, ift angenehm fchrift: das Unglück eines Theaterdirectors, theilt erfunden und in launiger Selbsterzählung originell Ueber die Vortrefflichkeit des v. Arnim eînen fehr intereffanten Brief Ifflands an und gehalten. ihn mit und Rec, durch diefe Gabe begierig gemacht, Auffatzes: tiber Beyfall und Wirkung im Schauspiel, vereinigt fich mit dem Einfender in der Auffoderung aus des genialen Hoffmann's,, Leiden eines Theateran Ifflands nähere Freunde, doch etwas mehr, als directors" hält Rec. es für überflüffig, etwas zu fas bisher gefchehen ift, aus feinem arbeitfamen Leben gen, da feitdem das ganze Werk erfchienen und ihm v. Grunenthal giebt zur allgemeinen Kenntnifs zu bringen. - Des Him- verdientes Lob gezollt ift. mels und der Liebe Walten, von H. v. Chezy; ift eine eine lichtvolle Darftellung über die Verwandtschaft recht gut dargestellte und gewandte Novelle, worin der Spanischen und arabischen Literatur und ihren ge wir hefonders auf die eingeflochtenen Gedichte auf meinschaftlichen Einfluss auf die Wiederherstellung der

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Alonzo, Erzählung vom Vf. von ten Schriftsteller von einer neuen Seite kennen leh Willenschaften. Wahl und Führung, erhebt bey einem wahrhaft, re- ren Ifflands Brief an Huber, angenehmer ligiofen Sinne und einem für das Schöne und Gute Beytrag zur Kenntnifs des grofsen Künstlers. → Die begeistertem Herzen die Lefer in die höhere Welt beiden Söhne, von K. Stein, ift eine Erzählung aus der der Ideale, ohne das Gepräge der Wahrheit zu verwirklichen Welt, anziehend erfunden und ornft und lieren. Die eingeflochtenen Verfe beurkunden ein finnig, durchgeführt. December. Das Weihnachts fchönes Talent des geiftreichen Vfs. auch in diefer püppchen, von Laun, ift eine wirklich launige und Art. Gleim's Brief an Spalding ift eine in komische Erzählung von den beften Erzeugniffen des tereffante Reliquie. November. Unter dem Titel: Vfs. Würtemberg, eine vaterländifche Poefie, von Herrn Ottberts Dienstagsblättlein liefert der Vf. von Neuffer, zeigt die gute, alte Schule, wo fich felift Wahl und Führung hier und in vielen folgenden Blät zu verstehen und von andern verftanden zu werden, tern Auffätze zur Menfchen- und Völkerkunde in für die erste Pflicht galt. recht philofophifchem Geiste, die uns den gefchätz(Der Befchlufs folgt.)

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Todesfall.

Am 31. März starb der berühmte Herausgeber des

deutschen Obftgärtners und Vf. vieler anderer nützlicher ökonomischer Schriften, Johann Volkmar Sickler, Pfarrer zu Kleinfahnern, einem von Seebachifchen Ge. richtsorte im Gothaifchen, durch eine merkwürdige Verkettung der Umstände gerade an dem Morgen deffelben Tages, an dem er vor funfzig Jahren zum erften Mal als Religionslehrer in derfelben Gemeinde die Kanzel bestiegen, im 80. Jahre feines Lebens. So wie als Schriftsteller und pracktischer Oeconom geIchätzt, ward er als ein Diener der Kirche im wahren Sinn des Worts von feiner Gemeinde, feiner Gutsherrschaft und allen feinen Vorgesetzten hoch geach tet. Der unvergessliche Löffler, der ihm um vier Jahre im Tode voranging, zählte ihn gegen 30 Jahre lang zu feinen wärmsten Freunden, einen grofsen Werth Ueberall fand er unter auf feinen Umgang legend.

so

den Trefflichsten feiner Nation aufrichtige Schätzung und Liebe, wegen lo mancher wahrhaft gemeinnützi ger Unternehmungen, wodurch er das Wohl des Landmanns zu fördern fuchte. Sein alter trever Jugendfreund, der hochverdiente Bertuch in Weimar, hat das Vorzüglichste und Befte feiner literarifchen Árbeiten zu Tage gefördert; das Uebrige Hennings in Gotha. Uebrigens finden sich auch in mehreren Zeit. fchriften feit den fiebziger Jahren des vorigen Jahr hunderts mehrere gehaltvolle Abhandlungen von ihm über verfchiedene Fächer, der Landwirthschaft. Auch zählten viele gelehrte Gefellschaften des Inlandes wie des Auslandes, unter andern die Horticultural - Society in London, sihn zu ihrem thätigen Mitgliede. Raftlos, bis zu feiner letzten Krankheit, die ihn auf das Sterbelager warf, und faft ungefchwächt blieb feine für die Gesellschaft ftets erfpriefsliche Thätigkeit. Nicht ohne gute Schalkenntniffe unterrichtete er feine drey, ihn

überlebenden Söhne felbft, von den erften Elementen an' bis zu deren Abgang und Eintritt in die höheren Universität, und nach diefen noch mehrere andere Zöglinge. Immer fortgehend mit den Belehrungen der Zeit über theolo gifche und philofophifche Gegenstände, blieb er den noch ein echt biblicher Lehrer feiner Gemeinde; in feinen Ueberzeugungen ein eben fo felbftständiger, in feinem Handeln ein eben fo rechtlicher und pflichter füllter, als in seinem Glauben herzlich frommer Mann. Seine ganz nahe Auflöfung mit vollem ruhigen Bewusst feyn erwartend, verfchieder, mit heiterm Antlitz seine Enkel an feinem Bette fegnend. — Was er, mit seinem hochverehrten, vor mehr als einem Decennium schon dahingegangenen Gönner und biedern Freunde, dem trefflichen Domprobft von Seebach, im engern wie im weitern Kreise für die Cultur des Bodens und vieler Menfchen häusliche Wohlfarth gethan, wie Beide ih ker Ungebungen wahre Wohlthäter geworden, das wird lange noch dankbare Anerkennung dafelbst fas den, und verdient, zur Aufmunterung in Aehnlichem, hier eine Erwähnung.

Klaffen gelehrter Schulen oder auf die Univerfitas red

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II. Beförderungen u. Ehrenbezeigungen.

Der durch mehrere Sc' riften bekannte Kön. Sächl

Major und Director des Trainbataillons, Chriftian
Ehrenfried Seifert von Tennecker zu Dresden,
hat im Decbr. 1819 das Ritterkreuz des Königl. Sächf.
Civilverdienftordens erhalten.

Der Oberlausitzer Landesheftallte, Karl Wilhel Auguft. Schindel in Dromsdorf, durch feine Ueberfetzung von Taffos befreyeten Jerufalem bekannt, ist am 17. Nov. 1819 an die Stelle des werewigten Senators v. Anton, zum Präfidenten der Oberlaufitzer Gefellschaft der Wissenschaften erwählt worden.

ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

LITERATUR-ZEITUNG

VERMISCHTE SCHRIFTEN.

April 1820.

BERLIN, in d. Maurer. Buchh.: Der Gefellschafter, oder Blätter für Geift und Herz. Herausg. von F. W. Gubitz u. f. w.

(Befchluss der im vorigen Stück abgebrochenen Recenfion.)

Jah

ahrg. 1819. Januar. Wieder beginnt der Herausg. mit einer Erzählung, der Stern im Leben, welche bey einer religiöfen Hinneigung leicht und anziehend dargestellt ift. - Der Heirathsantrag von Bondi, ift ein ergetzlicher Dialog eines Schuhmachers und Stiefelmachers.. Legende vom Mariabild des Lukas, vom Herausg., fromm und einfach. - Göthe's Ofterie zu Rom, von W. Müller, ift ein in froher Begeifterung auf klaffifchem Boden gedichtetes Lied zum Lo. be des grofsen Meifters. Februar. Die Briefe aus Albano von demfelben in diesem und den März -, September- und Novemberstücken gehören zu den angenehmsten Beyträgen. Aus den reichen und mit ewigen Zauber blühenden Fluren Italiens ift jede Mittheilung willkommen, befonders aber wenn fie in fo frischer und froher Darstellung, als die vorliegende, zu uns gelangt, die auch an fchon bekannten Dingen eine neue Seite aufzufinden weifs. Die Ahnung, von K. Stein und die Rache der Liebe, von Laun, werden die Lefer gewifs unterhalten. Der Rath des alten Don Bertran an einen Bräutigam aus dem can sioners, von Fr. Kuhn, ift fehr gemüthlich und aus dem Leben gegriffen. März. Die feltene Blüthe, von C. Stille, macht die Lefer mit einem neuen Talente bekannt, das für die einfache und ruhige Art der Erzählung nicht wenig verfpricht, dabey ift die Erfindung gut und neu. Stuhr giebt die altdänische Sage vom Hamlet. Die Mittheilung ungedruckter Briefe der Karschin von Arnim nehmen wir mit Dank als zur Charakteristik diefer Frau, deren Schickfale uns weit mehr als ihre Gedichte intereffiren, gehörig an. Das Mährchen vom Vogel Phonix, vom Vf. von Wahl und Führung ift lieblich und heiter erzählt. April. Vom Herausg. ift eine finnige Erklärung der Aprilvignette. Ermuthigung, von K. Förfter, ift ein treffliches Gedicht. Fr. Roos bewährt in der Erzählung das römische Citronenmädchen feinen alten Ruhm: die Gefchichte ift gut erfunden und anfpruchslos vorgetragen. May. Der Apfelbaum in der Herrmühle, von Henriette S. 9. H. ift eine angenehme Gabe, die zwar nicht durch Ideale befticht, fondern in der wirklichen Welt fpielt, doch aber Beyfall finden wird. Die Gedanken einer früh Ver

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forbenen fo wie im folg. Bl. die Träume vom Vf. von Wahl und Führung find aus den ,, Bildern aus dem innern Leben" vortheilhaft bekannt, die zu den trefflichften Gefchenken neuerer Zeit gehören. - Natur Hieroglyphe, von K. Förfter; zarte Dichtung. Die Sage vom König Lear (Leir) von Stuhr, Itellt diefen dar, wie er im Gemüthe des Volks lebte. Gubitz giebt nach dem Neugriechifchen ein kräftiges, heldenmüthiges Lied auf die Freyheit und W. Müller einen zierlichen Sonnettenkranz auf die Monate mit recht gelungenen Partieen. Junius. Das Sommertänzchen, von K. Seidel, ift ein ergetzlicher Schwank. Briefe von Wieland an Sophie La Roche, mitgetheilt von Fr. Horn und einer von. Forfer an Lichtenberg find fehr fchätzenswerthe Reliquien, befonders der letztere. — Ueber die altdeutsche Bühne erwähnen wir eines guten Auffatzes von F. X. Hermann. Julius. Versprechen macht Schuld, Erzählung von K. Stein: bey gefchickten Verknüpfungen der Situationen und paffenden Schilderungen aus der wirklichen Welt mit Gewandtheit vorgetragen. Die Symbole, von C. Stille; lelcht und angenehm. Die Briefe über den gegenwärtigen Zustand des Parifer Theaterwesens, in diefen und den Auguftblättern, von Prof. K. J. Schütz d. j. gehören zu den vorzüglichsten Auffätzen, die länger als für den Augenblick von Werth find. Auguft. Die wahre Gefchichte vom Vikar Aswoe, vom Herausg. ift rührend und angenehm, ohne weinerlich zu feyn, erzählt. Die Probepredigt, von E. v. Houwald. Der Stoff ift mit inniger Zartheit und feffelnder Anmuth behandelt, wie man es von diesem Schriftsteller gewohnt ift. September. Die Jagd vom Herausg. in humoristischer Selbsterzählung angenehm vorgetragen. - Der Margarethenbrunnen, von A. v. Selt, einfach und anfpruchslos. Ein Brief Wiemanns, mitgetheilt von K. Förfler, erweckt den Wunsch nach einer Sammlung der mittheilbaren Briefe des unvergesslichen Mannes. October. Dir wie mir, vom Herausg., eine fehr beluftigende in angenehmem Tone gehaltene Erzählung. Die Blicke auf Island, nach dem Englifchen des D. Handerson, enthalten schätzbare Beyträge zur Kunde diefer Infel.

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Die Gelübde von E. Müller; unter alltäglichem Titel eine recht gute Erzählung, die dem tiefen Ge fühle des Vfs. und feiner Beobachtungsgabe viel Ehre macht. - Die Darfiellungskunft in der Türkey nach Campbell: intereffanter Auffatz. Des Dichters Ziel, nach dem Dänischen, von Fr. Lenburg, zeigt von einem bedeutsamen Talente. November. Fügun gen, von Tenelli: gut erfunden und leicht erzählt. Die Bruchstücke aus W. Müller's römischen Tage

bucke tragen den fchon oben bezeichneten Charakter fchen Meers; von den Infeln des Oceanus;
und gefallen durch unbefangenes Urtheil und kennt-
nifsreiche Anlichten. - Der Mägdekrieg in Böhmen,
von Gerle, eine Volksfage von einem böhmifchen
Amazonenftaate, ift gut erzählt. - Zwey Briefe
von Wieland an Sophie La Roche geben Gelegenheit
zu anziehenden Vergleichungen. December. Das
Weihnachtsgeschenk, von A. v. Selt, fpricht durch die
einfache Darstellung und die glücklich erfundenen
Situationen an. Poetifche Spielereyen von E. v.
Houwald zeichnen fich durch eine grofse Leichtigkeit
und Gewandtheit im Versbaue aus. Theobald,
von Carol. Stahl verräth eine gebildete Erzählungsga-
be bey glücklicher Erfindung und vollkommen be
friedigenden Schlusse.

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GRIECHISCHE LITERATUR.

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LEIPZIG, in d. Weidmann. Buchh.: Nicephori Blemmidae duo opuscula geographica. E codice Parifienfi nunc primum edidit, varias Obfervationes et figuras geographicas adjecit Fridericus Aug. Eml. Spohn, Prof. Lipf. Accedit index in Casp. Barthii Libros CLXV – CLXXX adverfariorum ineditos. 1818. 62 S. 4. (16 gr.) Mit dieser Gelegenheitsfchrift lud der gelehrte Vf., von dem wir einer durch den verft. Bredow vorbereiteten vollständigeren und mit einem reicheren Apparat kritischer und erklären ler Anmerkungen ausgeftatteten Ausgabe der kleineren Griechifchen Geographen, als die theuere und feltene Hud/onfche ift, mit Sehnfucht entgegen fehn, zu Anhörung feiner Rede: de emendanda ratione geographiae veteris beym Antritt der aufserordentlichen Profeffur in der philofoph. Facultät zu Leipzig ein. Nicephorus Blemmides über die Schreibart diefes Namens vergleiche man Nr. 1. ein Byzantiner aus dem 13. Jahrh., über deffen Leben und Schriften fich der Vf. in feiner Ausgabe des Dionyfius Periegetes erklären wird, gehört zu denjenigen Schriftftellern, die, wie die meiften späteren Literatoren fich damit begnügten, Auszüge aus früheren Werken zu machen. Die beiden geographifchen Werkchen des N. Bl., die fchon früher Lucas Holftein und Hudson, und zuletzt Bredow hatten ediren wollen, und Hr. Prof. Spohn hier nach der Bredowschen Abfchrift des Pariler Mipts. von 1414, die von dem gelehrten Amerikaner Tick nor nochmals mit dem Codex verglichen ist, zum erften Mal herauszugeben das Verdienft hat, find 1) TFWYEXBIX VTX Von S. 5-18 meist nach dem geographifchen Gedicht des Dionyfius Periegetes, den er indefs häufig nicht verftand, in folgenden Abfchnitten von dem Oceanus; von der Eintheilung der Erde, wozu Fig. I. der angehängten Kupfertarel gehört; von Libyen; von den Völkern Libyens; von Afien; von den Völkern Afiens; von Europa; von dem ilbrigen Meere Europas; vom Peloponnes; vom Ifthmus; von den Infeln des weftlichen und phönici

Völkern der bewohnten Erde, ein Kapitel, das den Uebergang zu den folgenden bahnt; von der Ausdeh nung und dem Umfang Europas, Libyens und Afiens; von den fämntlichen Völkern, welche die bewohnte Erde inne haben, vom kaspischen Meer; von den andern Völkern des Phafis und den Colchinern. Das Mfpt. hat exaidos und Ków; vom Meer an Afien ( TapaSalacias Acías; von dem Meer an der Küfte Lyciens, Pamphiliens und Ciliciens, N. Bl. fchreibt TEGI TIS xexuévn; Jadoons, weil er aus V. 847 des Dionyfius Perieg. xexλμévy, welches auf xóva geht, fälfchlich auf x bezieht; vom weißen Meer, nach Dionyfius Perieg. das gewundene (ET) benannt; von den Städten des feften Landes von Syrien; von den Völkera Arabiens; vom Libanus; von Mefopotamien; von Ba bylonien; von den Perfern; von Perfien; von dem übrigen Meer Afiens gegen Often; von der Beschaf fenheit der Berge und Flüffe. 2) Eriga iσTopíα TEGI τῆς γῆς ἐν συνόψει πρός τινα βασιλέα ὀρθοδοξον, zwey Bruchftücke aus der mathematifchen Geographie S. 18-21. Von S. 21-45 folgt der Commentar, der einen reichen Schatz kritischer und erklärender Anmerkungen theils über die geographischen Vorftel lungen der Alten, theils über Grammatik und Metrik, theils über einzelne Worte und Redensarten enthält. Wir machen unfere Lefer aufmerksam auf die mit kritischer Würdigung der alten Grammatiker gemachten Bemerkungen über die Verschiedenheit der Wortbedeutung nach Verfchiedenheit des Accents Ζ. Β. ἄμητος und ἀμητός, ἄροτος und αροτός, όρπηστος und δορπηστός, ἔμετος und εμετός, θέριστος und θερι στός, νέατος und νεατός, τρύγητος und τρυγητός, Νr. 298, wodurch das Wirken und Gewirkte, oder der Gegenstand des Wirkens unterschieden wird; über die verfchiedenen Bedeutungen von v Nr. 132 und g Nr. 244; über re mit dem Indicativ Nr. 298 u. a. Mehrere Schriftfteller werden in dem Commentar beyläufig emendirt. Wir wollen nur anführen: Geoponica XIV, 5 deÚTEÇOS TEUTOS ftatt TeuYnTos und V, 16 no statt rév; Dionyfius Periegetes V. 6. αλλα διαμφὶς

εὐρυτέρη, βεβαυία πρὸς ἠελίοιο κελεύθος ftatt Euréen, wie andere wollen, felbft Siebenkees noch; V. 83, 294u.984 róv dé statt róvde und V. 461 und 506 T de tatt Tvde. V. 906 Tv vòpav ftatt Tv d'avoc und den ganzen Vers parenthefirt; V. 234 wird Hermanns Conjectur (ad Orph. p. 757) Eign Shoul fiatt επειρήσαντο und V. 498 επεί κείνης (ratt επὶ, wie fchon Paumier vermuthete, durch Mfpte. bestätigt; V. 409 τῆς μὲν πρὸς ζεφύροιο τριφυλίδος ή θεα γαίης ftatt τῆς πρὸς μὲν ζεφύροιο τριφυλλίδος; V. 283 τεταμε μένον ftatt τετραμμένον, V. 413 ἀλλ' ὁ ftatt καὶ ὁ; V. 629 low goov, wie auch Hill fchon am Rande bemerkt, ftait απείριτος; V. 912 Σιδών ανθεμόεσσαν ftatt Σιδόνα ανθ; V. 937 ή σμύρνης ευώδεος, ή καλάμοιο ftatt oμúgungsunduan nadaμoro; V. 605 and μupia Ironto nach Codd. ftatt xxxx doαтe pupíx; V. 1148 x ftatt dins; V. 1158 r nach mehreren Codd.

ftatt

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