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Tomenclatur, Anatomifche Plaftik, Spritze, -Technik, S. 235-237. Anatomifche Vorlefunen, Anatomifcher Curfus, Anatomifches Befteck, Anatomifches Museum, Studium, S. 240 und 241 H.) Anatomische Demonftrationen, Präparatioen, Sectionen, Anatomischer Apparat, Anatonifches Theater, S. 241 242. Alfo 88 Seiten für iefe Artikel zusammen, von denen die Literatur alein 59 Seiten wegnimmt. Sie enthält 1. Syftematiche allgemein umfaffende anatomische Werke, deren 67 von der älteften bis zur neuesten Zeit reichende ufgeführt find. II. Sammlungen von Abbildungen natomischer Gegenstände, 32 Numern, unter denen edoch mehrere Unterabtheilungen begriffen find. II. Werke vermifchten Inhalts, 54 Numern. IV. Anatomische Wörterbücher, 9 Numern. V. Hauptchriften zur vergleichenden Anatomie, 36 Numern. VI. Anweifungen zur anatomischen Technik, 14 N. VII. Befchreibungen anatomifcher Kabinette und Präparatenfammlungen, 9 N. VIII. Schriften zur Gefchichte der Anatomie, 8 N. Diese Literatur beteht jedoch nicht in einem trockenen Verzeichniffe von Büchertiteln, fondern jeder Numer ift eine Nachricht über deren Verfaffer, eine kurze aber treffen de Kritik, nebft den nöthigen übrigen hiftorifchen Notizen beygefügt, fie gewährt demnach eine eben fo unterhaltende als unterrichtende Lectüre, und man mufs ihr deshalb den vielen Raum den fie wegnimmt, wohl gönnen. Durch Weglaffung der minder wichtigen Schriften, durch möglichfte Abkürzung der oft langen Titel, durch kürzere Abfertigung einiger andern hierher gehörigen zum Theil entbehrlichen Artikel, z. B. Anatomifche Vorlefungen, Anatomifcher Unterricht, Anatomifche Lehrmethode, konnten jedoch auch hier mehrere Seiten gewonnen werden, die zur Vervollkommnung anderer Artikel benutzt werden konnten. Auge S. 545-555. Rofenmüller, nebft Literatur, (Rofenmüller) Augenarterien, S. 557-562, (R.) Augenbraunen, S. 563 und 564, (H.) Augenhöhle, bis 568, (R.) Augenlider, bis 573, (R.) Augenmuskeln, bis 575, (R.) Augennerven, bis 577, (R.) Augenvenen, S. 588, (R.) Alle diefe Artikel find vollständig, erfchöpfend und vortrefflich durchgeführt. Balfamirung der Leichen, S. 624642, nebft der dazu gehörigen Literatur, (H.) Becken, S. 670-688, (H.) Aus der grofsen Anzahl der vorzüglichen phyfiologischen Artikel füh ren wir nur folgende als Beyfpiele an. Ahropono mie, S. 302 -313, (Sachs) Ein vortrefflicher, in die höhere Phyfiologie einfchlagender Auffatz, von dem wir gerne noch eine weitere Ausführung gefehen hätten. All, S. 135 und 136, (Oken) Kräftige, herrliche Züge, wer aber follte von diefem Verfaffer über diefen Gegenstand nicht lieber eine vollständiger durchgeführte Zeichnung verlangen? Anthropochemie, S. 289 und 290, Anthropoglyphen, S. 290 und 291, Anthropographie, S. 291, Anthropohiftorie, 292, Anthropolithen, S. 293 295, Anthropo. logie, S. 295-297, Anthropometrie, S. 298-301, Anthropomorphen, S. 301 und 302, Anthropopha

S.

gen und Anthropophagie, S. 314 u. 315, (H.) Mit dem Fleifse, der Sorgfalt und Genauigkeit aufgefucht und erklärt, die wir an allen Artikeln von diesem Verfaffer anerkennen müffen. Bildung, S. 741 bis 753, (H.) mit einem pfychologischen Zufatz S. 753 und 754, (Dzondi) Bildungstrieb, S. 757-770, (H.) Biologie, S. 771-773, (H.) Blut, S. 795-844, (H.) Blutcirculation, S. 845-855, (Wilbrand) Ein Auffatz voll origineller, neuer Anfichten und reich an den wichtigften Folgerungen für die Phyfiologie. Zusatz dazu von S. 855-877 nebft einer reichen Literatur diefes Gegenstandes (H.) Blutlauge, S. 879 bis 885, (H.) u. f. w. Aus dem zweyten Bande führen wir von den bedeutendern Realartikeln überhaupt nur folgende an: Cadaver, S. 5-11, (H.) Capillargefälse, S. 20-22, (Wilbrand); fcheint in Beziehung auf die Wichtigkeit des Gegenftandes für die Lehre der Ernährung, Ab- und Ausfonderung etwas zu kurz abgefertigt zu feyn, zumal da die verwandten Artikel: Ernährung, Abfonderung, Excretion, auch nicht hinlängliche Befriedigung in Beziehung auf die praefumptive dabey Statt findende Function des Capillargefälsfyftems gewährt. Indeffen ist schon in dem Artikel Blutcirculation die Lehre von den Capillargefäfsen mit berührt, und es ist auch in den folgenden Artikeln Reproduction und Secretion befonders der Ort, wo fie näher beleuchtet werden kann, was der Lefer um fo mehr wünschen muss, da der Vf. diefes Artikels hier und in dem Art. Blutcirculation die ganze Lehre des Capillargefäfsfyftems als Hypothefe behandelt, gegen welche fich manche Zweifel aufftellen laffen. Caftrat S. 63-72, (H.) fehr genügend und belehrend. Chemie S. 103 bis 111, (Ficinus) diefer Artikel enthält eine kernhafte hiftorifche Darftellung der Durchgangspuncte diefer Wiffenfchaft, die fich als verfchiedene Syfteme bemerkbar gemacht haben, und kann für den gegenwärtigen Zweck als genügend angefprochen werden, da der wichtige Einfluss der Chemie auf phyfiologifche Unterfuchungen theils in den dahin einfchlagenden Artikeln ohne diefs noch mehr auseinandergefetzt wir, auch schon dargethan worden ift, (z. B. Blut, Blähungen u. a. m) theils auch in den Artikeln Phyfiologie und befonders Zoochemie diefe Darftellung ihre Vollendung erhalten kann. Ueber die fortfchreitende Ausbildung der Lehre von der Stöchiometrie und dem Verdienfte Döbereiners um diefelbe hätte indeffen der Vf. fich vielleicht etwas mehr verbreiten können, ohne den Vorwurf einer hier nicht zweckmäfsigen Weitläuftigkeit fürchten zu dürfen, da gerade diefe Richtung der chemifchen Unterfuchungen in der neueften Zeit befonders wichtig, felbft in Hinsicht der Zusammensetzung der organifchen Stoffe zu werden fcheint. Dagegen möchten wir (wenigftens nach unferer Anficht) die Anführung der chemifchen Literatur, von S. 111-120, als eines für gegenwärtigen Zweck doch minder wichtigen Gegenstandes, nicht ganz für dem Plane des Werkes angemeffen halten. Clima, S. 156 bis 172, (H.) sehr vielseitig dargestellt. Darmausleerung,

S. 303 311, Darmcanal S. 311-324, (Seiler), [Darmkanal als durch das klich unterfcheiden-les Synonym anzuführen, ift auf jeden Fall eine zu weit getriebene Genauigkeit] volltändig. Embryo S. 522 Bis 557, (Seiler) vorzüglich unterrichtend. Erdbe: wohner, S. 392-606, (H.) Erdorganismus S. 609 bis 780, (H.) Für Einen Artikel und noch dazu für einen der nur indirect in ein Lexicon der Anat. und Phyfiologie gehört, fcheinen 171 Seiten allerdings zu viel, und obgleich fich der Herausgeber in der Vorrede zu diefem Bande rechtfertigend darüber erklärt hat, und der Artikel felbft höchft vielfeitig und anziehend bearbeitet ift, auch die Beziehungen des allgemeinen Erdenlebens auf das menfchliche Le ben allenthalben herausgehoben find, fo fcheint uns doch das richtige Verhältnifs diefes Artikels zu dem Zweck und Plane des Werkes zu fehr geftört zu feyn. Erzeugung S. 802-824. (Seiler) Nicht allein hiftorisch fondern auch kritifirend bearbeitet.

Aus dem dritten Bande wollen wir uns gleich falls befehränken, nur einige der vorzüglichften Realartikel anzuführen. Anatomifche: Fülse S. 133 bis 142, (H.) Fufsgelenke, S. 149–156, (H.) Fulsknochen, u. f. w. Ganglien, S. 230-247, (H.) Gehirn, S. 343-394 (Rofenmüller und H.) Gehirnarte-, rien, Gehirnhäute, (Choulant) Gehirnnerven, S. 403 bis 441, (Bock) Geschichte der Anatomie, S. 570 bis 642, (Choulant) ein fehr vollständiger und fleifsig gearbeiteter Artikel. Phyfiologische und pfychologifche Realartikel: Fleifs, Gedächtnifs, Gefühl, u. m. a. von Dzondi, Artikel, welche, wenn gleich nicht alle durch den Umfang, doch durch Genauigkeit in der Entwickelung der Ideen und Beftimmung der Begriffe fich vortheilhaft auszeichnen. Galen'sche Phyfiologie S. 186-202, (Ch.) ein die Phyfiologie Galens richtig würdigender Artikel, Gehen, S. 313 bis 343, (H.) erfchöpft wohl alles was fich in anatomifcher, phyfiologifcher Hinficht, in Beziehung auf die Mechanik und auf Vergleichung mit den verfchiedenen Thierarten hierüber fagen läfst. Hand S. 830 bis 848, (H.) Handgelenke bis 854, (H.) Handknochen bis 861, (Ch.) Handligamente bis 868, (Rofenmüller) Handmuskeln bis 877, (Rosenm.)

(Der Befchluss folgt.)

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Frieden, und von 450,000 Mann bey drohendem Kriege geftellt. Der hundertfte Einwohner, oder et rüftet feyn, und der vierzigfte ihm binnen 6 Wowa der zwanzigfte wehrhafte Mann mufs ftets gechen nachrücken können, wovon fich die Koften nach d-n gewöhnlichen Anfchlage auf ein Friedensjahr für ganz Deutschland auf 30 Millionen abschäKriegsbauwefen, auf Feftungsfpeicher, Krankenhäutzen laffen, abgefehen von den Ausgaben auf das fer, Verforgungsanftalten u. 1. w. Aber mehr als das Bundesgefetz will, gefchieht noch wirklich, und bekanntlich haben weder die Baierfchen noch Truppenzahl auf den Bundesmässigen Anfatz unbedie Hannöverifchen Stände die Herabsetzung der dingt, fondern nur die Vorbereitung dazu in Antrag gebracht. Unter diefen Umständen, und da Frankreich feinen Friedensfuls auf 170,000 Mann und im Nothfall auf 240,000 Mann mit einer Gefammtausga aber in Europa nicht einmal 70,000 Mann hält und be von 45 Millionen Thaler bestimmt hat, England auf fein Kriegswefen 40 Millionen Thaler verwendet, fehlt es an Vorschlägen nicht, um die Laft feines Kriegsfiandes für Deutfchland, welches unfruchtlichft zu erleichtern. Soll die Laft bleiben, so kann barer als Frankreich und ärmer als England ift, mögihre Erleichterung nur in bequemern Auflagen beftehen, und darin betrügt man fich leicht, wenn man nicht zuvor mit dem Maasftah des Arbeitslohns die Landwehrdienfte und die Soldatenkoften ausgegliDie vorliegende Schrift ift mit Sachkande verfaist, chen hat. (A. L. Z. v. 1817. Nr. 248. Erg. Blatt 130.) und felbft in dem Tadel lobenswerth, dafs fie die harten Kriegsfachen zu milde nimmt, und z. B. die gezwungenen Lieferungen verwirft. die Gelderfparniffe auf Koften der kriegswissenschaftAuch fcheinen lichen Bildung und der Kunftfertigkeiten berücksichhorft die meiste Empfehlung zu verdienen. Für dietigt zu feyn, und noch immer die Plane von Scharnfe entfcheidet fich gleichfalls der Sachf. General von Gersdorf in feiner Erwiederung auf die Meinung des Hn. von Lindenau, dafs die Unterhaltung des deutfchen Bundesheeres nicht blofs für den Frieden landverderblich, fondern auch für den Krieg höchft gefährlich fey. Soviel läfst fich nicht leugnen, dafs die kleineren Staaten von den Bundesheer bleibende und gröfsere Koften haben, als Gie je hatten, ohne vergen zu erleichtern, fo lange Friede bleibt; dafs fie hältnifsmäfsig Oeftreich und Preufsen in den Seinidiefe gröfseren Koften nicht anders ausgleichen könlich einmal die Landftrafsen in guten Stand zu setzen; nen, als wen fie die Soldaten gebrauchen, um ́endund dafs, bey völlig befeftigtem Frieden, die Koften und die Soldaten fich im Stillen nach und nach fchon aber auch dann das Befte. Doch wann wird diefe vermindern werden; ein Befchlufs darüber wäre Zeit kommen!

ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

ARZNEYGELAHRTHEIT.

Februar 1820.

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-

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ift

Anatomisch - physiologisches Realwörterbuch Das Blut nimmt alle Stoffe und Feuchtigkeiten, aus

u. f. w.

(Befchluss der im vorigen Stück abgebrochenen Recenfion.)

A1

us der Vergleichung der wenigen angeführten Artikel mit dem Raum, den fie einnehmen, ey einer durchaus edeln und gedrängten Schreibart, läfst fich fchon denken, dafs die Gegenstände rfchöpfend behandelt find und von allen Seiten berachtet werden. Um unfern Lefern, fo gut es die Befchränktheit des Raumes und der Zweck diefer Blätter noch erlauben, eine Probe davon zu geben, jefern wir ihnen noch den fkizzirten Auszug zuförderst von einem phyfiologifchen Artikel aus dem erMen Bande: Blut. (S. 795) Synonyme mit Anführung der Schriftfteller." Beftimmung des Begriffs. Wichtigkeit des Blutes für das Leben. Schon früh von den Völkern anerkannt. (S. 796) Daher die hohe Achtung derfelben für das Blut, welche fogar auf Religionsmeinungen und Gebräuche Einfluss hatte. (797) Auch dem geiftigen Menfchen erfcheint es in der ganzen materiellen Natur feinem natürlichen Gefühle nach am nächsten gelegt. (S. 798) Die Spuren der erften wiffenfchaftlichen Unterfuchungen über das Blut bey Pythagoras, Alkmäon, Empedokles, Anaxagoras. (S. 799) Verfchiedene Stand punkte zur befondern phyliologischen Betrachtung des Bluts. I. Das Blut in feinem allgemeinen animalifchen Charakter. Es ift durchaus eine ausfchliefsliche Eigenschaft der thierifchen Körper. Im vegetabilifchen und Mineralreiche finden fich nur entfernte Aehnlichkeiten. (S. 900) Eintheilung der Thiere felbft in Hinficht diefes körperlichen Bestandtheils, wobey anfangs die rothe Farbe des Blutes als ein wefentlicher Theil deffelben vorausgesetzt wurde, in neueren Zeiten ist der Begriff des Blutes weiter ausgedehnt worden, man hat auch den Nahrungsfaft der Infecten und der Gewürme als Blut bezeichnet, daher der Unterschied von rothem und weifsem Blute, rothblütigen und weifsblütigen Thieren; - Unterfchied in Rücklicht der Temperatur, kalt und warmblutige Thiere. (S. 801) 11. Das Blut in feinen allgemeinften Beziehungen zu den übrigen Theilen des thierifchen Körpers. Es hält in dem gewöhnlichen normalen Zustande im In

nern des thierifchen Körpers fich verborgen. Sein felbft der nach Erfcheinen auf der Oberfläche innen fich fortfetzenden von äufseren Theilen immer mit Ausnahme zweyer Fälle krankhaft. Blutung. Blutgefäfse, Bluthälter, als eigner Apparat für die Aufnahme des Blutes. (S. 802) denen der Körper felbft besteht, oder die im Leben mit ihm in die nächste Beziehung kommen, in fich auf, in fofern der Organismus ihrer bedarf, bietet fie zu den besondern Zwecken des Lebens wieder dar, ift alfo als allgemeines Magazin für die thierifche Oekonomie zu betrachten. III. Das Blut in feiner Gefchiedenheit von dem Organismus, als Gegenstand der einfachften finnlichen Beobachtung. Specififche Schwere. (S. 803) Röthe. Temperatur. Geruch. IV. Beftandtheile des Blutes, in welche es fich felbft überlaffen fcheidet. (S. 804) Verfchiedenheit in der Angabe des Verhältniffes diefer ver fchiedenen Beftandtheile (mit Angabe der Schriftfteller) Gewinnung des Blutkuchens. (S. 806) Farbe. Verschiedenheit derfelben, je nach der Einwirkung der atmosphärifchen Luft. Confiftenz des Blutkuchens. (S. 807) Gerinnbarer Theil des Blutes, coagulable Lymphe. Entzündungshaut. Uebergang des Blutes in thierifche Fäulnifs. (S. 809) V. Che mifche Analyfe des Bluts. Aeltere. Erzeugniffe: Blutwaffer; Blutgeift; Blutfalz; (S. 810) Blutöl; Blutkohle und Bluterde. Unterfuchungen der neuern Chemie. (S. 811) Blutgas; Riechstoff. (S. 812) Eyweissstoff, Gallerte, (S. 813) Faserstoff, (S. 814) phosphorfaures höchstoxydirtes Eifen, mit Ueberfchufs von Eifenoxyd. (815) Natrum, (S. 816) Schwefel, (S. 817) Fosphorfaurer Kalk. Extractstoffartige Pigmente, von Sigwart aufgefunden. (S. 818) VI. Das Blut in feinen organifchen Verhältniffen. (S. 819) Stetsfortfchreitende Umwandlung des Blutes; Bewegung; organische Natur deffelben. Einfluss der Entdeckung der Blutkü-. gelchen von Malpighi und Leeuwenhöck. (S.820) Nähere Unterfuchungen darüber. (S. 822) Leeuwenhöck's Hypothefen. (S. 823) Widerlegung derfelben von Lancifi, Brendel und Senac. Ackermann. Gasförmige Sphäre der Blutkügelchen. (S. 824) Vitalturgor der Blutkügelchen. (S. 825) Das Blut in seinen eigentlichen vitalen Verhältniffen. Verfchieden-. heit der Meinungen über die Vitalität des Blutes. (S. 826) Das organifche Leben des Blutes, deffen Charakter Oscilliren, oder ein Conflict contractiver und expanfiver Kräfte ift, - in neueren Verfuchen mit dem der galvanischen Electricität ausgesetz

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ten Faferftoff unverkennbar dargelegt. Tourdes, Circaud. Heidmann. (S. 827) Verhältniffe des Blu tes zu den übrigen Theilen des belebten Körpers, quantitativ und qualitativ. Verfchiedene Beltim mungen der Menge des Blutes eines lebenden Körpers. Wrisberg's (S. 828) Quesnay und Fr. Hoffmann's Schätzungen. Beftimmung der Stärke eines Blutabganges, wobey das Leben nicht mehr beftehen kann. (S. 829) Vertheilung des Blutes in den einzelnen Organen, manche relativ blutreich, anmanche relativ blutreich, an dere blutarm, blutlos. Vollblütigkeit; Congestion. Qualitative Beschaffenheit des Bluts. Fortfchreitendes Werden des Blutes. (S. 830) Umwandlung der Stoffe, die unaufhörlich zum Blute kommen und in feine Natur eingehen. Blutbildung, Hämatofe. Aus dem Chylus; (S. 831) Beftandtheile deffelben, Aehnlichkeit deffelben mit dem Blute. Wichtigkeit der von Emmert und Reuß angestellten Verfuche für die Kenntnifs der Röthung des Bluts. (S. 832) Die Bildung des Blutes eine der Entwickelung des organifchen Stoffes des ganzen Körpers ähnliche Erscheinung. Beobachtung der Bluterzeugung im bebrüteten Ey. (S. 833) Resultate der künftlichen Blutbildung von Grindel, Wollafton. (S. 835) Einfluss der Respiration in der Lunge auf die Blutbildung, namentlich auf die Röthe des Blutes. Verschiedenheit des arteriöfen und des venöfen Blutes. (S. 836) Urfachen davon. Einwirkung des Sauerftoffgehalts der atmosphärischen Luft (Refpiration). Verfchiedenheit in dem Wärmegrad des beiderfeitigen Blutes, (S. 837) der Gerinnbarkeit, der Specififchen Schwere. Verhältnifs des Blutes zur Thätigkeit des Herzens und der Arterien. (S. 838) Antheil der Leber an der Blutbildung. (S. 839) Zweifelhafte Befchaffenheit des milchartigen Beylatzes auf dem, vorzüglich einige Stunden nach dem Genuffe der Speifen, aus der Ader gelaffenen Blute. Metamorphofe des Blutes, durch welche es theils in andere thierische Substanzen, als Beftandtheile des Körpers von fefter und fluffiger, aber dem Blute ganz heterogener Form, theils in fluffige Stoffe, die zur Ausleerung aus em Körper bestimmt find, übergeht, und fo als Blut in der Erfcheinung verfchwindet. Letzter Act in dem Lebensprocefs der Affimilation. (S. 840) Entstehung der erften organischen Bildung; Gerinnung des Blutes; einfache Membranen. Bildung der Muskelfafer. Analogie der in der Nervenfubftanz erkennbaren kugelförmigen Bildungen mit den Blutkügelchen. Uebereinstimmung der meiften und vorzüglichften feften aus dem Blute gebilde ten Theile in der chemifchen Analyfe, mit der des Blutes. (S. 841) Milch; Saamen; Ey. (S. 842) Anhang. Hieher gehörige Schriften. 1) Allgemein umfaffende: a) Gefchichte der Blutlehre (1. St.), b) Didactifche Schriften (39 St.); (S. 843) 2) Schrif ten über einzelne hieher gehörige Gegenstände 31. St.). Blutcirculation (S. 845) Synonymik. Beftimmung des Begriffs. 1) Nähere Beftim mung der Blutcirculation: a) im Menfchen, in den Säugthieren und Vögeln nach ihrer Geburt. Venöfe

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und arteriöfe Strömung des Blutes. Doppelter Kreislauf; b) Blutcirculation in den Amphibien, Fifchen u. f. w. in Vergleich mit der Blutcirculation im Menfchen. Die Verfchiedenheit in der innern Natur des Kreislaufs der untern Thiere fteht in ge nauer Verbindung mit der verfchiedenen Structur des Herzens diefer Thiere. Weitere Ausführung. (S. 848) c) Blutcirculation im Fötus. (S. 849) 2) Gründe, wodurch diefe Art der Blutbewegung in der Beobachtung dargethan wird. Wilhelm Harvey. (S. 850) 3) Woher das Blut in den beiderley Gefäls. fyftem? (S. 851) Aeltere Meinung von Harvey an: daffelbe Blut, was in den Venen zum Herzen zurückfiiefst, hat als folches auch in den Arterien exiftirt, und nur im Uebergangsmoment aus den feinften Ar terienzweigen in die Anfänge der Venen diejenige Veränderung erlitten, wodurch es zu dem jedesmaligen Venenblute umgewandelt wird. (S. 852) Neuere Anficht: der Uebergang des Blutes geschieht durch ein System von Zwischengefäfsen, welches we der arterieller noch venöfer, fondern wahrhaft indifferenter Natur ift, das Capillargefäfsfyftem. Gründe gegen den directen Uebergang des Blutes aus den Arterienzweigen in die Venenzweige. Neueste An ficht: Stete Umwandlung des Blutes, des arteriellen in die feften Theile der Organe, der feften Theile in venöfes Blut: daher fortgehende Erzeugung des Venenblutes in den Anfängen der Venen felbft. Gründe dafür. (S. 853) 4) Ürfache der Blutbewe gung. Aeltere Meinung: Regungen eines inwoh nenden Geiftes. Neuere Meinung: Pullation des Herzens und der Arterien; vis a tergo. Neuefte Anficht. Eigene Lebenskraft der Venen. (S. 854) Nachbildung der allgemeinen Bewegung der Natur. (Weire Ausführung in dem Artikel: Bewegung.) 5) Einige Bemerkungen und Folgerungen: a) bis e). Wenn das arterielle Blut mit den haarförmigen Zweigen der Gefäfse in die refpectiven Organe des Körpers, wohin fich die Gefäfse vertheilen, völlig untergeht, und andrerfeits das venöfe Blut, mit feinen Gefäfsen, überall aus den verfchiedenen Theilen des Körpers fich wieder ftetig erzeugt, fo ift die Metamorphofe fämmtlicher Organe im Körper mit in dem Kreife der Circulation begriffen, die fich aber dann nicht mehr allein auf das Blut bezieht. (Zufatz.) (S. 855) Zur Gefchichte der Entdeckung des Blutumlaufs. Folgen derfelben für die medicinifchen Theorieen. (S. 858) Syftem der Iatromathe matiker nach den Grundlätzen der Mechanik, Hydroftatik und Hydraulik. Hauptfätze: 1) Das Herz im Verhältniffe zu dem Blute als ein Druckwerk; (S. 859) 2) Mitwirkung der Arterienftämme durch Erweiterung und Verengerung derfelben; (S. 860) 3) Contraction der Arterien; (S. 863) 4) der Forttrieb des Blutes in den Arterien durch die vorigen Momente, geht bis in die kleinften fichtbaren arteriofen Verzweigungen, und ftellt fich als beginnende Rückbewegung in den kleinften Venenverzweigungen dar; (S. 864) 5) die Venen als Gegenfätze der Arterien. (S. 866) Das Herz im Verhältniffe

zu

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zu dem in feine beiden Abtheilungen zurückgelangenden Blute als Saugwerk. Nähere Auseinanderfetzung. (S. 867. 868) Gefchwindigkeit der Bewegung des Blutes durch den Körper. (S. 869) Periode des Kreislaufs des Blutes, oder die Zeit, in welcher das Blut feinen Umlauf durch den ganzen Körper beendigen foll (S. 870) Kritik der Parallele zwifchen dem Blutumlauf und der Bewegung der Planeten um ihre Hauptkörper. (S. 871) Gründe der Bewegung des Bluts. Zwey fich entgegengesetzte Regionen des thierifchen Organismus, da, wo das Blut nicht mehr als Maffe zusammen angehäuft ftrömt, fondern in der feinften Zertheilung erfcheint und in die unmittelbare und innigste Verbindung auf der einen Seite in dem Innern des Körpers - mit andern Theilen, die ihn wefentlich conftituiren, auf der andern in den Lungen mit der atmosphärifchen Luft treten. (S. 872) Wendepunkte der Blutcirculation. (S. 873) Nähere Beleuchtung der aufgeftellten neuesten Hypothefe über die Blutcirculation. (S. 875) Verzeichnifs hieher gehöriger Schriften (bis S. 877). —

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Der pfychologifchen Artikel find mehr, als Mancher hier fuchen follte. Der Hr. Herausgeber erklärt fich über die Aufnahme der Pfychologie über haupt in der Vorrede folgendermaafsen: Aus fehr fiberwiegenden Gründen ift die Pfychologie (Phyfiologie des menfchlichen Geiftes) mit zur Betrachtung gezogen worden. Die Zeit fcheint gekommen zu feyn, wo man erkennt, dafs man im Studium der Phyfiologie des Menfchen nur die eine Hälfte vollendet, wenn man nur diejenigen Aeufserungen des Lebens, welche durch die Leichenzergliederung ihren Commentar erhalten, wiffenfchaftlich auffafst, und wo die medicinifchen Facultäten auf Akademieen nicht mehr fich begnügen, wenn ihnen der materielle Menfch überwiefen wird, während die andern drey Facultäten über den geiftigen Theil in Streite liegen, der jeder allen vier Facultäten gleich nahe gelegt ift, dem Mediciner vor allen in Hin ficht feiner Natur, die nur diefer, in Bezug auf die Materialität des Menfchen, befriedigend darzuftellen und, den übrigen Facultiften zu fuppeditiren vermag." Wir find mit die er Anficht des Herausgebers ganz einverftanden, hoffen von der fernern Bearbei. tung der pfychologischen Artikel recht viel Gutes, und wünschen nur, dafs die künftigen Verfalfer der felben immer mehr von der Scheidung des Somatifchen und Pfychifchen fich entfernen und im Gegentheil dem hohen Ziele nachftreben mögen, Phyfiologie und Pfychologie in Einklang zu bringen, immer mehr dem Geheimnifs nachzuforfchen, wie al les Somatische nur der Reflex des Pfychifchen, alles Körperliche die Offenbarung, die reale, willkürliche und unwillkürliche, Darftellung des Geiftigen fey. Aus der Aufzählung nur einiger der vorzüglichften unter der grofsen Anzahl der pfychologifchen Artikel find die Lefer in Stand gefetzt, zu erfehen, welchen Reichthum von mit Scharffinn und Genauigkeit entwickelten Begriffen fie hier zu erwar

ten haben. Wir wählen auch hier einen der wichtigeru Artikel zur nähern Bezeichnung der Behandlungsart. (S. 106) Affect. Beftimmung des Begriffs. Unterfcheidung von der Leidenfchaft. Affecten find Gefühle; Leidenfchaften find Begierden. (S. 107) Sitz der Affecten - fcheint nicht wie der Sitz der andern Geiftesvermögen im Gehirn, fondern mit den Gefühlen im Ganglienfyftem, infonderheit in dem grofsen Sonnengeflechte des fympathischen Nerven zu feyn. Stärke und Heftigkeit der Affecten. Steigerung derfelben bis zu dem möglich höchften Grade, in welchem er tödtlich werden kann. Entftehung der Affecten, wenn eine Vorstellung mit einleuchtender Klarheit unferm Streben entspricht oder widerfpricht. (S. 108) Eintheilung der Affecten. In Hinficht ihrer Natur: angenehme oder unange nehme oder gemifcht. In Hinficht ihrer Wirkungsart: thätige (erregende) oder leidende (deprimirende). In Hinficht des Gegenftandes, auf welchen fie fich beziehen: fubjective oder objective. In Hinficht der Zeit, aus welcher die Vorftellungen, welche fie hervorbringen, fich herfchreiben: aus der Vergan genheit, aus der Gegenwart oder aus der Zukunft. Einfache oder Grundaffecten, und abgeleitete, oder zufammengesetzte Affecten. (S. 109) Tafel der Affecten. (S. 110) Unterfcheidung der Grade der Heftigkeit der Affecten. Wichtigkeit diefer Unterscheidung. (S. 111) Erfter Grad. Bezeichnung deffelben. Wirkung der Affecten diefes Grades auf Geist und Körper, in Quantität und Qualität. (S. 142) Heilkraft deffelben in manchen Fällen. Nachtheilige Wirkung der deprimirenden Affecten auf Geist und Körper. Wichtigkeit der qualitativen Wirkungsart. Zweyter Grad der Heftigkeit des Affects. Aeufsere Zeichen deffelben. (S. 113) Wirkung auf den Körper. (S. 114) Dritter Grad der Stärke des Affects, der ftumme, starre, ohnmäch tige. Wirkung deffelben auf Geift und Körper. Vierter und höchfter Grad, der tödtende oder apoplectifche. Wirkungsart deffelben. (S. 115) Mittel der Natur gegen die Gefahren diefes höchften Grades. Das Vermögen zu weinen. Der Werth und Nutzen der Affecten. Der Thiernaturgefchichte gehören im erften Bande zwey Hauptartikel an: Affe (S. 95 bis 105) (Tilelius). Ohne diefem Artikel feinen Werth in fich im Geringften fchmälern zu wollen, müffen wir doch fagen, dals er für den beftimmten Zweck im Wörterbuchie zu viel Raum einnimmt, und namentlich ift das 82 Numern enthaltende Verzeichnis überfluffig, da von der Naturgefchichte der Thiere und vergleichenden Anatomie nur fo viel zugezogen werden foll, als wirklich zur Vergleichung, und dadurch zur Erläuterung und zur Charakteristik der Formen des menfchlichen Körpers dient. Dagegen konnte dem Art. Affinität der Thiere (T.) (S. 116) etwas mehr Ausdehnung gegeben werden. Zufatz zu After (T.) (S. 118). Wenig aber gut und sehr inftructiv.

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In Betreff der grofsen Menge der kleineren Artikel, der Nominalerklärungen, der Synonyme und

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