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INTELLIGENZBLATT

DER

JENAISCHEN

ALLGEMEINEN LITERATURZEITUNG

JANUAR 18 16.

LITERARISCHE

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Rofenau in Ungarn.

Das ftark befuchte evang. Gymnasium zählte im Schuljahre 181 315 Schüler, worunter 118 Auswärtige, namentlich in der rhetorifchen Claffe 28 (worunter 24 Auswärtige), in der syntaktischen 66 (worunter 48 Auswärtige) u. f. w. Der Rector des Gymnafiums, Andreas Farkas, und fein College, Prof. Carlowszky, gaben im J. 1815 über dieses Gymnasium in einer kleinen, zu Leutschau gedruck ten Schrift Rechenschaft. Unter den Lehrgegen ftänden der rhetorischen Claffe (nur die Humanitätsclassen find bis jetzt besetzt) ift uns die Statistik von Ungarn aufgefallen, die nur für Ly. ceen und Akademieen geeignet ist.

II. Beförderungen, Ehrenbezeugungen u.

Belohnungen.

Der Kaifer von Öfterreich hat den regulirten Chorherrn des Stifts St. Florian, und Prof. des Bibelftudiums des N. T. an dem Lyceum zu Linz, Hn. Michael Arneth, auf sein Ansuchen von dem Lehramte enthoben, und ihm zur Bezeigung der höchften Zufriedenheit über feine während des Lehramtes an den Tag gelegten Kenntniffe, Fleiss und Eifer die grofse goldene Ehrenmedaillé fammt Kette verliehen.

An die Stelle des verftorbenen Superintendenten Chriftoph Liczy zu Neufohl ift der ver

NACHRICHTEN.

dienftvolle und gelehrte evang. Prediger und Senior dafelbft, Hr. Adam Lowich, zum evang. Superintendenten A. C. im Bergdistrict erwählt worden.

Nach Abgang des Hn. Rectors Martin Liedemann als Prediger nach Claufenburg hat die Rectorftelle am evang. Gymnafium zu Leutschau der Prof. der Philofophie, Hr. Johann Kupetz, erhalten.

Hr. D. Georg Karl Rumy, Prof. der Ökonomie am Georgicon zu Kefzthely, ift von der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaft zu Wien zum wirklichen Mitgliede, und von der k. k. mährischfchlefifchen Gefellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes Kunde in Brünn zum correfpondirenden Mitgliede erwählt worden. Derfelbe wurde für das Schuljahr 1813 zum Archon des Georgicons und zum Director des philofophifchen Lyceums zu Kefzthely ernannt.

III. Nekrolog.

Am 20 May 1815 ftarb zu Lemberg Johann Ambrof. v. Rechtenberg, D. der Rechte, k. k. Appellationsrath und Kanzler des lemberger lateinilchen General - Confiftoriums, gewefener Decan und Rector magnificus, geboren den 21 Jun. 1744 zu Huck in Mähren. Sein Nekrolog fteht in den vaterländifchen Blättern für den öfterreichischen Kaiserftaat, July 1815.

Am 15 July zu Wallendorf in der Zips Johann Samuel Topertzer, evang. Prediger dafelbft, ein gelehrter, wackerer Mann, ehemals Prof. der Eloquenz am evang. Gymnafium zu Leutfchau, geb. dafelbft am 8 Auguft 1770. Aufser einigen im Druck erschienenen kleinen Schriften und Auffätzen, hinterliefs er in der Handfchrift mehrere des Druckes würdige Schriften, namentlich eine Kirchengeschichte von Leutfchau, eine Geschichte des evang. Gymnasiums dafelbft, und Materialien zu einer Geschichte der königl. Freystadt Leutschau.

Am 31 July zu Izfák in der pefther Gefpannfchaft Jofeph Reviczky v. Revisnye, königl. Rath und Beyfitzer der königl. Tafel, ehemals Prof. der Polizey, Cameral- und Finanz- Wissenschaf

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LITERARISCHE ANZEIGEN.

I. Ankündigungen neuer Bücher.

In unterzeichneter Buchhandlung ist eine neue vermehrte Auflage erschienen von:

Bemerkungen gegen die Schrift des Geh. Rath
Schmalz in Berlin über politische Vereine.
Nebft einem Anhange über des Gouverne-
mentsrath Koppe,,Stimme eines preussischen
Staatsbürgers." Von Ludwig Wieland. Zweyte
Auflage. 8. Geheftet 6 gr.

Aufs Neue ift fertig geworden:
Über die schmalzifche Vertheidigungsfchrift.gegen
den Herrn Staatsrath Niebuhr in Berlin. Ein
Gespräch zwifchen Scharf, Wacker und Lind.
Herausgegeben von Ludwig Wieland. gr. 3.
Geheftet 6 gr.

Die Schriften des Herrn Dr. Wieland beachten weniger die Perfönlichkeit des Herrn Geh. Raths als die Sache des preuffifchen Volks und des gefammten deutschen Vaterlandes; indefs werden fie fich doch vorzüglich, auch dazu eignen, die verbreiteten irrigen Meinungen zu berichtigen. und die Hirngefpinnste unberufener Geisterseher ins rechte Licht zu ftellen.

Erfurt, den 12 Januar 1816.

G..A. Keyfers. Buchhandlung,.

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merken wir, dafs auch noch vollständige Exemplare von diefem wichtigen Werke zu haben find, nämlich der ifte bis 10te Band, das deutsche Generalregifter dazu, und der erfte Band der Nachträge, zufammen für 35 Rthlr. Auch laffen wir den 5ten bis 10ten Band à 3 Rthlr., das Regifter zu 2 Rthlr. und die Nachträge zu 3 Rtblr. noch einzeln an diejenigen Interessenten ab, welche durch den Krieg verhindert worden find, fich felbige anzufchaffen. Einige vollfiandige Exemplare auf Schreibpapier für 48 Rthlr. find ebenfalls zu haben, werden aber nicht in einzelnen Theilen abgelaffen. Wer fich mit baarer Zahlung an uns felbft wendet, bekömmt alles um den vierten Theil diefes Betrags wohlfeiler, oder noch um den Pränumerationspreis, und auf den gten Band der Nachträge wird dann zugleich 2 Rthlr. 6 gr. pränumerirt. Andere Buchhändler können diels Werk oder einzelne Theile, vom 5ten an, ebenfalls für diefen Preis verschaffen, wenn man ihnen denselben fogleich einhändiget.

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Buchhändler Gebrüder Gädicke in Berlin.

In der Maurerfchen Buchhandlung in Berlin,
Poststrasse No. 29, ist zu der Feyer des Friedens-
und Ordens - Feftes erfchienen und durch alle
Buchhandlungen zu haben:

Der König und feine Ritter.
Ein

Gedicht in Feftgefängen

zur

Feyer des Friedens- und Ordens Feftes zu Berlin, ám 18 Januar 1816

von

Friedrich Förfter,

Dr. Ph., kön. preuff. Lieutenant, Ritter des eifernen Kreuzes.

Mit vielen allegorischen Vignetten. gr. 4,, in einem gefchmackvollen Umfchlage geheftet 16 gr.

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Ein Buch unter dem Titel:: Der Weltverbefferer, oder der Pfarrer von Gutenheim, Beförderer der menfchlichen Glückfeligkeit, ungefähr 15 Bogen ftark, foll in Erfurt auf Pränumeration oder Subfcription gedruckt werden. Der Preis ift 12 gr., und in Erfurt bey Hn. Armann und Suppus auf dem Mönchsmarkte Beftellung zu machen bis Jubilate 1816. Diefes Werkchen erfcheint auf hübschem Druckpapier mit guten Lettern, und Freunde und Beförderer des Guten erhalten (im Fall fie fich mit Sammeln abgeben wollen) das achte Exem plar für ihre Bemühung. Die Namen der Subfcribenten werden vorgedruckt.

II. Auctionen.

Das Verzeichnifs der Bibliothek der verftorbenen Hn. D. J. M. Pezold in Dresden, welche nebft einem Anhange von Büchern aus allen Wilsenschaften, Handfchriften, Landcharten, Kupferftichen u. f. w. den 18 März u. folg. Tage hier in Leipzig verfteigert werden foll, ift durch alle Buchhandlungen zu haben. Commiffionen werde ich übernehmen und pünctlich beforgen.

Leipzig. Univerfitäts- Procl. Weigel.

Eine bedeutende Bücherfammlung aus meh reren Theilen der Wiffenfchaften, befonders der Theologie, Philofophie, Pädagogik, Natur- und Arzney- Kunde, Welt- und Kirchen Gefchichte, Geographie u. f. w., hauptfächlich zu dem Nachlafs des verftorbenen Hauptpaftors Suhr hieselbst gehörend, welche befonders im Fache der Theo logie und Philofophie auserlefene Werke enthält, foll am 25. März d. J. und den folgenden Tagen. hiefelbft öffentlich verkauft werden. Katalogen von diefer Sammlung find zu haben in Eutin bey dem Hn. Hofbuchdrucker Struve, in Lübeck bey dem Buchhändler Mishelfen, in Hamburg bey den Hnn. Perthes und Beffer und in der Hoffmannfchen Buchhandlung, in Kiel bey dem Hn. Profeffor Kordes, in Hannover bey den Gebrüdern Hahn, in Göttingen bey den Hnn. Vandenhoeck und Ruprecht, in Leipzig bey dem Hn. Proclamator Weigel und in der Voffifchen Buchhandlung das felbft, in Berlin bey dem Hn. Buchhändler Lau gier und in Kopenhagen bey den Hnn. Proft und Schubothe.

Die Bezahlung gefchieht in fchleswig-holfeinifchem grobem Courant oder Reich's bankgeld Silbermünze, und' in Louisd'or oder holländifchen Ducaten nach dem zur Zeit der Auction Statt fin denden hamburger Boifen- Courfe, und der äufserfte Termin der Zahlung ift 6 Wochen nach der Auction. Auswärtige Aufträge, welche in portofreyen Briefen erwartet werden, übernehmen der Herr Doctor und Rector Bremer, der Amtsverwalter Franzius und der Hr. Cantor Iverfen in Ploen, fo wie der Hr. Antiquarius Schmidt in Kiel.

Auswärtige, die nicht fogleich bezahlen, stellen entweder eine hinlängliche Bürgschaft, oder erhalten die von ihnen angekauften Bücher bey Ablieferung des Geldes.

1816.

Ploen im Actuariat des Confiftorii den 20 Jan..

G. Franzius, Amtsverwalter..

III. Vermischte Anzeigen..

Bekanntmachung.

Die den Kindern des verftorbenen Hofbuch Händler Johann Gottfried Hanifch gehörige Hof. buchhandlung, Hofbuchdruckerey und ein fehr bequemes Wohnhaus wird wegen deren Erbvertheilung zum öffentlichen Verkauf ausgefetzt.

1) Die Buchhandlung, welche feit 1743, be ftehet, hat ein ausfchliefsendes Privilegium für die hiefigen herzoglichen Lande, deffen Erneuerung: für die künftigen Befitzer bereits gnädigt zuge-fichert worden ist.

Sie besteht aus einem nicht unbedeutenden. Sortiment und hat viele fchätzbare und gangbare Verlags-Artikel.

Bey der gerichtlichen Abfchätzung ift das Sor timent zur Hälfte um den doppelten, und zur

Hälfte um den dreyfachen Maculatur-Preis, die Verlagsbücher zu 50, 75 und 163 pro Cent Rabbat und zwey noch in ftarken Vorrath auf dem Lager befindliche gute Werke um den dreyfachen Werke um den dreyfachen Maculatur - Preis angeschlagen worden.

2) Die Hofbuchdruckerey besteht feit 1683. Sie hat ein ausfchliefsendes Privilegium. Der Befitzer hat bedeutende Perfonal-Freyheiten und geniefst einige Bier- Tranksteuerfreyheit zu Teinem Tifchtrunk. Die Hofbuchdruckerey hat ferner den Druck und Verlag der im Lande eingeführten und künftig einzuführenden Kirchen- und SchulBücher, des herzoglichen Regierungs- Blattes, welches von allen Gemeinden, Kirchen- und Gerichts - Behörden genommen werden mufs, ferner den Druck aller Ausfchreiben, Patente und Verordnungen, ingleichen eine bedeutende AccidenzDruckerey. Der Vorrath an Lettern, Preffen und Druckerey-Geräthschaften ist auf 1336 Rthlr. 21 gr. 5 pf. fächf. gerichtlich geschätzt. Der zur Hofbuchdruckerey gehörige Vorrath an Landesverlag ist mit 50 pro Cent Rabbat angeschlagen.

3) Das zum Betrieb der Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerey vortrefflich eingerichtete und mit überflüffigem Raum verfehene Wohnhaus von 2 Etagen und einem grofsen Seitenbau ent

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hält 12 heitzbare Zimmer, 8 unheitzbare Kammern, 2 Küchen, einen fchönen Saal, 4 gute Keller, Stallung auf 6 Pferde, eine Wagen-Remife, Houboden und Holzstall.

Diefes Haus ist auf 4500 Al. fränk. durch verpflichtete Taxatoren geschätzt.

Die vorbemerkten Gegenftände werden zufammen und einzeln verkauft, je nachdem fich Liebhaber finden werden.

Diejenigen, welche nähere Auskunft verlangen, werden veranlasst, fich defshalb in portofreyen Briefen an den Regierungsrath Hieronymi zu wenden, welcher ihnen folche ertheilen wird, und ihre Gebote auf herzoglicher Kanzley vor demfelben anzubringen.

Zum gerichtlichen Zuschlag an den Meistbietenden ift der Termin auf

den 30 September 18 6 anberaumt worden, in welchem are Liebhaber vor unterzeichneter Behörde zu erfcheinen, fich über ihre Zahlungsfähigkeit gehörig auszuweisen und des Zuschlages zu gewärtigen haben. Hildburghausen, den 4 Januar 1816.

Juftizdeputation der herzogl. Landesregierung.
Gottl. Karl Hieronymi.

Verzeichniss der Buchhandlungen, aus deren Verlage im Januarheft der J. A. L. Z und in den Ergänzungsblättern von No. 1-8 Schriften recenfirt worden find.

(Die vorderen Ziffern bedeuten die Numer des Stücks, die eingeklammerten aber, wie oft ein Verleger in einem Stücke vorkommt. Der Beyfatz E. B. bezeichnet die Ergänzungsblätter.).

Albanus in Neuftrelitz 20.
Anonyme Verleger 7 (2). 20. E. B. 7.
Bonnier in Kopenhagen 14.
Bofelli in Frankfurt a. M. 5 (3). 7.
Brockhaus in Leipzig u. Altenburg
7. E. B. 5.

Engelmann in Heidelberg E. B. г.
Fleckeifen in Helmftädt 4.
Fleifcher d. J. in Leipzig 12.
Friedrich in Stade E. B. 3.
Frommann in Jena 15.
Gräff in Leipzig 20.

Guilhauman in Frankfurt a. M. 5.
Hartmann in Leipzig 16 (2).
Haude u. Spener in Berlin 9.
Heinrichshofen in Magdeburg 20.
Hemmerde u. Schwetfchke in Halle
E. B. 8.

Heffe in Kiel 13. 15.

Heyderfche Buchh. in Erlangen u.
Leipzig 8,

Hinrichs in Leipzig 13.
Hofbuchhandlung in Rudolstadt 13.
Keyfer in Erfurt 6.

Koch in Schleswig 16.

Korn d. Alt. in Breslau 5. E. B. 8.
Körner in Frankfurt a. M. 1.
Krieger in Caffel u. Marburg 5.
Kunz in Bamberg 6.
Langhoff in Hamburg 20,
Lentner in München 6.
Maradan in Paris E. B. 1 (2).
Mafi, Gebr., in Bologna 10,
Maurerfche Buchh. in Berlin 20.
Mayr in Salzburg E. B. 5 (2).
Michelfen in Lübeck 5.

Mohr u, Zimmer in Heidelberg 4-
Neve in Paris E. B. 1 (2),

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I. Ehrenbezeugungen.

Se. Durchlaucht der Herzog von Sachfen - Gotha haben dem berühmten Geographen, Hn. Stadtfyndicus Reichard in Lobenstein, zum Beweile der Anerkennung feiner Verdienfte um die Wissenfchaften, den Charakter als Hofrath beyzulegen geruhet.

II. Gelehrte Gesellschaften und Preile.

Die Claffe der fchönen Künfte im Inftitut der Wiffenfchaften zu Paris hielt am 28 Oct. v. J. ihre öffentliche Sitzung zur Vertheilung der Preise. Hr. Le Breton, beftändiger Secretar, ftattete Bericht ab über die Arbeiten der Claffe feit dem 1 Oct. 1814. Er bedauerte darin den unerfetzlichen Verluft an Kunftwerken, welchen Frankreich so eben erlitten hat. Indefs deutete er, um die Nation über diesen Verlust zu trösten, auf die zał reichen Talente hin, welche Frankreich befitzt, und auf die Einfichten des Königs: diefe Talente allein können die traurige Leere der Mufeen wieder anfüllen, und die fchützenden Einfichten des Königs munteren die Künftler auf, den Verluft zu erfetzen. Eine Idee, welche die Regierung und das Inftitut zum Vortheil des Nationalruhms benutzen könne, fey folgende: Die drey Abtheilungen des Museums nämlich in die italiänifche, flamandische und französische Schule schienen Abtheilungen von drey grofsen Epochen der letzteren bilden zu können. Die Gemälde von Pouffin, von Lefueur, von Lebrun und von allen den Künftlern, welche fich im 17 Jahrhundert auszeichneten, würden die erste Abtheilung; die des 18 Jahrhunderts, feit der Wiederherstellung des Geschmacks unter Vien, die zweyte Abtheilung bilden; die dritte. endlich würde mit dem gegenwärtigen Jahrhundert beginnen, und ausgezeichneten Talenten jetzt und in Zukunft zum Wetteifer Gelegenheit darbieten. Das Gouvernement könnte durch Renten für die Anschaffung der neueren Gemälde forgen. Dadurch würden die Künfte aufgemuntert, die Küaftler von Nahrungsforgen befreyt, und von

jedem Gedanken an Auswanderung abgelenkt; der Ruhm der französischen Museen würde wie der Phönix aus feiner Afche erftehen, und ein wahrer Nationalruhm feyn.

Nach diefem Berichte wurden die Preife vertheilt. I. In der Malerey war der Gegenftand: Briseis pleurant Patrocle. Den erften grofsen Preis erhielt Hr. Jean Alaux aus Bordeaux; den zweyten Hr. Leon Cogniet aus Paris. II. In der Sculptur war aufgegeben: Ulysse reconnu par son chien, figure de ronde bosse (Odyss. XVII). Den erften grofsen Preis erhielt Hr. Etienne-Jules Ramey aus Paris. III. In der Architektur war aufgegeben: Un Projet d'Ecole polytechnique. Den erften grofsen Paris; den zweyten Hr. Toussains Massa aus Preis erhielt Hr. Pierre Anne de Dreux aus Paris; den zweyten Hr. Louis Julien Alexandre Vincent aus Paris. IV. In der Medaille:fchneidekunft war der Gegenstand: Achille étant mort, Ajax, fils de Télamon, et Ulysse, se disputèrent ses armes; Ulysse l'emporta. Ajax irrité du triomphe de son rival, se tue en se précipitant sur son épée. Bey dieser Aufgabe fand die Claffe keine Veranlassung, die beiden grofsen Preife zu ertheilen; Hr. Georges Jacot aus Nancy aber erhielt eine Aufmunterungsmedaille. V. In der musikalischen Compofition erhielt den erften grofsen Preis Hr. François Benoist aus Nantes.

Die Sitzung wurde mit der Aufführung des gekrönten Mufikftücks, welchem die Ouverture d'Anacreon von Cherubini vorausging, befchloffen.

Literar hiftorifche Preisaufgabe der königl. Akademie der Wiffenfchaften zu München für das Jahr 1817.

Der Mangel einer Gefchichte der deutschen Literatur ift von Vielen bereits empfunden, von den erften Schriftstellern unferes Volkes auch oft fchon zur Sprache gebracht worden. Aber nach einem befriedigenden Werke diefes Inhalts wird noch immer vergebens gefragt. Wahrscheinlich hat die ohnehin gewichtige Aufgabe, für welche noch fo viele wefentliche Einzelheiten unerörtert vorlie

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