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unter den neueren Dichtern ist eine treffliche Auswahl getroffen. Wir dürfen unter vielen anderen nur die Namen Tiedge, Voss, Stollberg, von Salis, Seume, von Haugwitz, Kofegarten, Matthifon u. f. w. nennen, um unfer Urtheil zu rechtfertigen. Die Wahl der einzelnen Gedichte macht dem Geschmack und Gefühl des Herausgebers Ehre, und die ganze Sammlung verdient in jeder gebildeten Familie ein eigentliches Hausbuch zu feyn. Ein in Kupfer geftochener Titel nebft Vignette und ein fauberes Titelkupfer von Meno Haas, dienen dem. Buche zur vorzüglichen Zierde. B-n.

Vorläufige Nachricht.

Um Collifionen zu verhüten, wird hiemit vorläufig angezeigt, dafs Hr. Hofrath Höck zu Gaildorf fich mit einer deutfchen Bearbeitung von Jullien's Agenda général ou Mémorial portatif universel pour l'année 18.. beschäftigt, welche der Unterzeichnete drucken und verlegen wird. Diefes in feiner Art einzige, jedem gebildeten Stande durch feine Gemeinnützigkeit fich empfehlende Memorandenbuch des rühmlich bekannten Jullien, wovon bereits die dritte Auflage erschienen ift, enthält eine treffliche Anweifung zur zweckmäfsigen Einrichtung folcher Tafchenbücher, und meifterhaft angelegte Tabellen zum Eintragen folgender Gegenfände: Phyfifches, moralisches und intellectuelles Leben eines jeden Tages; tägliche Einnahme und Ausgabe; Adreffen des näheren Um gangs; Briefwechsel; Notizen für die Lectüre; -Notanden in Beziehung auf perfönliche Verhältniffe; gemeinnützige Gegenstände; interessante Ereignisse und Todesfälle. Tübingen, d. 22 May 1816.

Hopfer de l'Orme, Buchdrucker.

Meine in No. 6 diefer Blätter a. c. angekündigte Lefemaschine zur Beförderung und Erleichterung der bekannten Stephanischen Lautmethode ift nun vollendet. Wer darauf Beftellung machen will, und, indem ich immer eine kleine Parthie Exemplare bereit halten werde, fich portofrey an mich felbft wendet, erhält das Exemplar mit Lesekaften zu 3 fl. rhein., und ohne diesen zu ▲ fl. 45 kr.

Herr Kreis Kirchen und Schul-Rath v. Stephani in Ansbach hat diefe Preise dafür felbft angerathen, und dabey den Herrn Buchhändler Palm in Erlangen bevollmächtiget, in der Ankündigung zu erklären, dafs folche von Ihm (Stephani) eben fo einfach als zweckmässig fowohl zu öffentlichem als Privatgebrauch befunden worden sey.

Zugleich mache ich ein refp. geehrtes Publicum auf meine kurze elementarische Gefangbildungslehre nach der bildenden Methode aus der neuesten Stephanifchen Denkrechnenlehre entwickelt, welche bereits die Prelle verlaffen hat, und fobald nur die dazu gehörige Elementartabelle geAtochen ift, erscheinen wird, um fo mehr aufmerkfam, je mehr ich hoffe und wünsche, dafs bey Beurtheilung und nach Befinden derfelben dann vielleicht auch jene in No. 69 des allg. Anz. der D. von mir angekündigte Clavierinftrumentalmaschiné bald eine günftigere Aufnahme, als die von fo grofsen Männern und Kennern der Tonkunft dafür dort aufgeftellten vollgültigften Urtheile erwarten liefsen, finden möge.

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Verzeichniss der Buchhandlungen, aus deren Verlage im Juniusheft der J. A. L. Z. und in den Ergänzungsblättern von No. 38-46 Schriften recenfirt worden find. (Die vorderen Ziffern bedeuten die Numer des Stücks, die eingeklammerten aber, wie oft ein Verleger in einem Stücke vorkommt. Der Beysatz E. B. bezeichnet die Ergänzungsblätter.)

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Engelmann in Leipzig 104. 116.
Feifcher d. J. in Leipzig 99.
Fleischmann in München E. B. 39.
Frommann in Jena E. B. 43.
Gädicke, Gebr., in Berlin 115.
Gödfche in Meissen 104.
Hahn in Hannover E. B. 42.
Hammerich in Altona 99.
Hartknoch in Leipzig E. B. 41.
Hemmerde u Schwetfchke in Haller09.
Hermann in Frankfurt a. M. 114.
Heyer u. Leske in Darmstadt E. B. 41.
Hitzig in Berlin 104.

Hofbuchh. in Rudolstadt E. B. 44(2).

Joch in Jena E. B. 38.
Keyfer in Erfurt 114. 117.
Koch in Schleswig 104.
Krieger in Caffel u. Marburg 115.
Kupferberg in Mainz 109.

Landes- Industrie - Comptoir in Wei

mar 110.

Lechner in Nürnberg 99. E. B. 39.
Lentner in München E. B. 38-(2).

Löffler in Mannheim 104.
Mallinckrod in Dortmund 114.
Maurerfche Buchh in Berlin 114.
E. B. 44

Mylius in Berlin 100.
Nicolai in Berlin 114.

Ofiander in Tübingen 99. E. B. 42.
Palm in Erlangen 117. E. B. 46.
Perthes in Hamburg E. B. 40.
Rangel in Kopenhagen E. B. 45.
Ritter in Gmünd 105. E. B. 42.
Seibold in München E. B. 38.
Spindler in Kulmbach E. B. 41.
Steinkopf in Stuttgardt E. B. 43.
Stiller in Rostock u. Schwerin 116.
108 (3).

Treuttel u. Würz in Paris E. B. 40.
Vandenhoek u. Ruprecht in Göttin

gen 109 114.
Vogel in Leipzig 109.
Voigt in Sondershaufen 102.
Webel in Zeiz E. B, 41.
Weigel in Leipzig 108.

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Kurze Übersicht der neuesten englischen ten. Dennoch aber überzeuge man fich auch aus

Literatur.

(Nachtrag zu No. 37 und 38)

In der Theologie möchte noch folgende Erschei

unter

nung des Anführens werth feyn. Nolan, den englischen Theologen ein Mann von grofsem Ruhm (durch eine frühere Schrift über die Trini tätslehre), hat den Streit über den fo oft angefochtenen Vers: Drey find die da zeugen u. f. w.,

einen Streit, der überall und auch in England längst beygelegt fchien erneuert in folgender Schrift: An inquiry into the integrity of the Greek Vulgate or received text of the new testament, in which the Greek MSS. are newly classed, the in tegrity of the authorised Text vindicated, and the various readings traced tho their origin by the Rev. F. Nolan. Hier wird allo Griesbach beftritten, und Nolan glaubt Gründe gefunden zu haben, die Stelle als ächt in Schutz zu nehmen, wodurch er denn nicht wenig Auffehen erregt hat. Bey feiner anerkannten Gelehrfamkeit und feinem Scharffinne wird die Schrift bedeutend genug scheinen, um manche andere zu veranlaffen.

In der Philologie find hier noch die unlängft von Kidd herausgegebenen Remains of Professor Porson anzuführen. Porson, diefer frühverftorbene und durch feine wenigen aber gediegenen Werke fehr berühmt gewordene Humanist, gilt vorzüglich den Engländern für einen wahren Kolofs in der Philologie (,,The transcendant merits of that Colossus of critical learning" drückt fich D. Butler aus). Gleichwohl wollte im Monthly Magazine ein Anonymus nicht nur Kidd's Ausgabe der Remains als ein fehr unverdienftliches Unternehmen darftellen, fondern überhaupt dem Anftaunen der Verdienfte Porsons ein Ende machen! Der gute Mann meinte, man fchlage diefe, bey fo' wenig Arbeiten wie man von Porson befitze, und zum Theil über fo unwichtige Materien, viel zu hoch an. Man finde in den Remains nur einzelne zerftreute Funken von Genie, die für die Unbedeutenheit des Meiften nicht entfchädigen könn

diefen von Porsons ungemeinem Scharffinn hinreichend, um es nur defto mehr zu beklagen, dass ein fo herrliches Talent eine falfche Richtung bekommen, durch pedantifche Kleinigkeitskrämerey und durch Porsons mürrifches Wefen, der überdiefs durch Trunkenheit feine geiftigen Kräfte faft ertödtet habe. Mit Indignation rügte ein anderer Auffatz in demfelben Journale die Keckheit jenes Verkleinerers, durch Hinweisung auf die hohen Lobfprüche, die Porson ftets zu Theil wurden, auf feine berühmte Vorrede zur Hekuba, wo Porson einen Canon aufftelle, der die höchfte Bewunderung verdiene, und auf die Menge von glücklichen Verbefferungen folcher Stellen der Alten, die alle vorigen Kritiker zur Verzweiflung gebracht hätten. Porsons perfönlicher Charakter, fagt diefer Vertheidiger, verdiene die gröfste Achtung. Wahrheitsliebe und Uneigennützigkeit, wie fie bey wenigen Menfchen gefunden würden, feyen die Grundzüge deffelben gewefen, die erftere in einem fo hohen Grade, dafs man fagen dürfe, er gehöre zu den fehr wenigen Schriftstellern, bey denen man jedes Wort auf Treu und Glauben annehmen könne. Seine ausfchweifende Liebe zum Trunke fey bekannt, aber eben fo bekannt, dafs er nicht nur einer der gefühlvollften und wohlwollendften, fondern auch im Umgange gefälligften und heiterften Menfchen gewefen fey, und weit entfernt von düfterer Gemüthsftimmung, traulich und ohne Rückhalt im Gefpräch, auch stets bereit, felbft mit Aufopferung Anderen Dienste zu leiften, feine Collegen zu unterstützen, und mit jedem feiner Schüler fich in freundliche und belehrende Unterhaltung einzulaffen. Eine fehr willkommene Erscheinung ift die des vierten Theils von: The Antiquities of Athens measured and delineated by James Stuart, F. R. S. and F. A. S. and Nicholas Revett, Painters and Architects, in Folio b. Taylor, auf den man längst mit Sehnfucht gewartet hatte. (Der erfte Band erfchien 1762; der zweyte 1788 kurz nach Stuarts Tode; der dritte 1794.) Der ungemein hohe Werth des Werks ift allbekannt. Die Antiquitäten, die die

-

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fer vierte Theil enthält, gehen weniger die Baukunft an, wie die der drey erften Theile, fondern betreffen mehr Malerey und Sculptur. Die Basreliefs des Parthenon, mit Inbegriff der Stücke, die Lord Elgins Sammlung enthält, find auf fehr schön geftochenen Biattern hier vorgestellt. Die den Dichtern fo theuere kaftalische Quelle und eine Anficht des Parnaffus find ebenfalls abgebildet, Intereffant ift die vorgesetzte Nachricht über das Leben beider Künftler und ein von ihnen gehaltenes Reifejournal, welches letztere beweift, mit welchen Schwierigkeiten fie zu kämpfen hatten, und wie gefahrvoll ihr Unternehmen war. der erfteren heifst es unter anderen von Stuart: ,,Während Hogarth in einem dunkeln Gälschen von London feine Subfiftenz durch die armfelige Befchäftigung fand, Namenszüge und andere Zeichen auf Geschirre zu ftechen, ernährte Stuart in einem nicht weniger dunkeln Winkel der Stadt fich und feine zahlreiche Familie mit dein elenden Geschäf te, Frauenzimmerfächer zu malen, einzig erhoben durch die tröftende Hoffnung, es werde doch einft beffer werden!" Möchten doch alle junge Künftler, die mit dem Unglücke kämpfen, diefs beherzigen!

In

Unter den neueften hiftorischen Compofitionen der Engländer aber verdienen zwey vorzüg lich noch ausgezeichnet zu werden.

Ein Werk, dem man mit gespannten Erwar tungen entgegenfah, ift endlich erfchienen: The History of Persia by Sir John Malcolm. 2 Voll. 4. (Pr. 8 Guineen.) Diefe Gefchichte ift ganz aus perfifchen Quellen gefchöpft. Denn Malcolm, der felbft lange am perfifchen Hofe war, ift des Perfifchen beynah so mächtig wie feiner Mutterfprache, und er hatte auch, des eben erwähn ten Umftandes wegen, das Glück, fich alle Hülfsmittel verfchaffen zu können. Für die ältefte Gefchichte Perfiens giebt es deren, wie bekannt, überhaupt wenige von Bedeutung. Der bey Weitem wichtigfte und zuverläfligfte Theil ift daher auch in Malcolms Werke die neuere Geschichte und die Schilderung des jetzigen Perfiens, insbefondere auch des perfifchen Hofes. Hier hat er viel Neues und ift ausführlich. Übrigens ist das Werk nicht nur prächtig gedruckt, fondern auch mit einer Charte, mit Bildnillen etlicher perfifcher Fürften und mit Anfichten von Städten ausgeftattet.

Ferner ist ein wichtiges Werk erschienen: The life of James the Second King of England, collected out of memoirs written of his own hand, together with the King's advice to his Son, and His Majesty's will. Published from the Original Stuart Manuscripts in Carltonhouse by the Rev. J. S. Clarke, librarian to the Prince Regent. 2 Voll. 4. (Pr. 6 Guineen.) Diefs ift eine höchft intereflante Erfcheinung. Man vermuthet, dafs die Originalhandschrift König Jakobs noch irgendwo, vielleicht in St. Omer, verborgen ift, denn dieses Werk, wie auch schon der Titel sagt, ent

hält blofs Auszüge. An der Ächtheit diefer Auszüge aber kann nicht gezweifelt werden. Urfprünglich waren fie in den Händen des Cardinals York in Frascati, wo fie der Herzog von Kent fah. Der verftorbene Fox hörte davon, und bewog den Prinz Regenten, Ge zu kaufen. Sie enthalten eine zufammenhängende Erzählung von König Jakobs II Leben. Ein Engländer war der Abschreiber offenbar nicht. Die orthographifchen und Schreibe- Fehler aber find dennoch hier mit abgedruckt worden, weil fie hauptfächlich die Originalität der Abfchrift mit beweifen. Dafs in dielen Memoiren Defpotismus, Katholicismus, ftuartfche Regierungsgrundfätze, und das Recht der Stuarts auf den englifchen Thron in Schutz genommen werden, versteht fich von felbft. Die grofse Schätzbarkeit des Werks beruht in feiner Ächtheit.

Auch ift der zweyte Band von den: Studies in history containing the history of Rome in a series of Essays etc. by Th. Morell, herausgekommen, Das Buch ift blofs für junge Leute bestimmt. Die Geschichte hält der Vf. für das befte Vehikel, religiöfe Gefinnungen einzuflöfsen, und er ftreut daher überall Betrachtungen ein, die ganz darauf berechnet find, in den grofsen Weltbegebenhei ten die fichtbaren Spuren einer waltenden Vor. fehung erkennen zu lassen.

Im biographischen Fache erschien: The life of Cardinal Ximenes by the Rev. B. Barrett. Dies fer Verfuch jedoch fand mit Recht wenig Beyfall, Der Vf. ift ganz Enthufiaft für feinen Helden. Nicht blofs feine ftets anerkannte Gröfse, auch feine Fehler, felbft feine Priefterintoleranz, wel che ihn zur Vertreibung der Mauren bewog (ohne Zweifel der gröfste Vorwurf im Leben des Cardinals), werden von diesem Biographen bewundert und vertheidigt.

Beffer aufgenommen wurde die jüngft erschie nene dritte Ausgabe der Struggles thro' life exemplified in the various travels and adventures in Eur rope, Asia, Africa and America of Lieut. John Harriot, resident magistrate of the Thames Police. Longman. 2 Voll. Das Buch ift allgemein beliebt, und für alle Claffen von Lefern anziehend. Ein würdiger Mann von grossem natürlichem Verstande, Muthe und Unternehmungsgeifte giebt in einer kunft und anfpruchlofen, aber fehr lebhaften Darftellung feine feltfamen Abenteuer zum Beften. Aus feinen Länderbeschreibungen lernt man zuweilen mehr als aus weitfchweifigen Reifen, denn überall, wo er hinkam, war er ins wirkliche Leben verflochten. Selbft über England findet man nicht unwichtige Bemerkungen. Das ganze Buch lieft fich wie ein Roman. Der Vf. ift überdiefs merkwürdig als Stifter der Themsenpolizey - Anfalt in London, von deren Veranlaffung und Einrichtung das Buch intereflante Nachrichten mittheilt. Noch andere fehr intereffante Biographieen find folgende:

12me.

Memoirs of Major General Sir Robert Rollo Gillespie. Gillespie hat fich als Officier im englischen Afien (vorzüglich in den Actionen bey Vellore und in Java), von einer Bravheit und Tapferkeit gezeigt, die nach dem Urtheil der Kunftrichter macht, dafs fich dieses Buch wie die Geschichte eines alten ehrenwerthen Ritters lefen läfst. Er fand feinen Tod im Kriege mit den Naxaulefén. Memoirs of the late Thomas Holcroft, written by Himself; and continued to the time of his Death, from his Diary, Notes and other Papers. 3 Vols. Diefe Selbftbiographie des fehr bekannten Mannes kann zu den anziehendften Selbftbiographieen gezählt werden, die man hat. Mit naiver Redseligkeit und in einem oft launigen Tone erzählt Holcroft die unfäglichen Drangfale, die er als Komödiant bey einer wandernden Truppe in feinem Leben hat ausftehen müffen, und man bewundert mit Recht den Mann, der unter folchen Umgebungen und mit fo äufserft wenig Hülfsmit teln dennoch durch Beharrlichkeit es zwang, einen Schatz von Kenntniffen einzufammeln, der ihm endlich die Achtung fehr bedeutender Männer und auch eine bequeme bürgerliche Lage verschaffte. Über Schriftfteller und Schauspieler und über das Leben und Weben der wandernden Truppen ift das Buch reich an unterhaltenden Anekdoten. Die Fortsetzung aus einer anderen Feder fticht dagegen fehr unangenehm ab. Vom Jahr 1798 an hatte fich Holcroft ein Tagebuch gehalten, aus dem die Fortsetzung zusammengeftoppelt ift. Der dritte Theil enthält blofs Briefe, doch ebenfalls nicht wenig anziehend.

Memoirs of Mrs. Harriet Newell, wife of the Rev. Samuel Newell, American miffionary to India who died at the Isle of France Nov. 30. 1812 aged 19. Mit dem feften Entfcbluffe, ihr Leben der Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden zu widmen, heyrathete dieses wunderbare Frauenzimmer, das aus ihrem Tagebuche und ihren Briefen von nicht gemeiner Bildung erfcheint, einen

Millionär, reifte mit ihm von Salem nach Calcutta, mufste aber, da mən ihrem Gatten den Aufenthalt dort nicht geftattete, mit ihm nach Isle de France ziehen, ward unterwegs Mutter, und starb kurz nach ihrer Ankunft auf der Infel.

Ferner ist erschienen: A Biographical and Critical Dictionary of Painters and Engravers from the Revival of Painting to the present time. By Mich. Bryan. & Vols. 4.

Auch unter den neuesten Reisebeschreibungen find aufser den schon angeführten noch einige fehr bemerkenswerthe. Es erschienen zahlreiche Bemerkungen über Frankreich, wohin feit den neueften Umwandlungen der Dinge die Engländer ftrömten. Eine der vorzüglicheren unter diesen Schriften find die: Travels in France during the years 1814 and 1815 comprising a residence in Pa ris, during the stay of the allied Armies, and at Aix at the Period of Bonaparte. 2 Voll. Longman. Diefe Reisebeschreibung fand bey den Engländern, deren Nationalvorurtheile der Vf. nur allzu sehr hegt, vielen Beyfall. Ferner müssen wir noch fol. gender gedenken: Journal of a Tour and residence in Great Britain during the years 1810 and 1811, by a French Traveller. 2 Vols. 8. Edinburgh. Sie enthält manche verftändige Bemerkungen; aber man hieht es faft auf allen Seiten, dass fich der Vf. zwanzig Jahre lang in Nordamerika aufgehalten hat. Der Ton, an den man in den amerikanifchen Zeitungen gewöhnt ift, ift auch der feinige. Überdiess, nach herkömmlicher französischer Manier, fällt es ihm felten ein, mehr als die Oberfläche zu betrachten, wie z. B. bey dem ungemein schwer zu verstehenden englischen Finanzfyftem. Ohne ein tiefes Studium, welches durchaus hier erfoderlich ist, urtheilt auch dieser Vf., wie viele andere Ausländer, keck und voreilig. Dennoch gewährt das Buch eine angenehme Unterhaltung. Der Vf. heifst Simon.

(Die Fortsetzung folgt im nächsten Stück.)

LITERARISCHE

Ankündigungen neuer Bücher.
Bey C. F. Amelang in Berlin ist so eben er-
fchienen:

Gemeinnützlicher Rathgeber
für den Bürger und Landmann.
Oder

Sammlung auf Erfahrung gegründeter Vorschriften
zur Darstellung vieler der wichtigsten Bedürfnisse
der bürgerlichen Haushaltungen.
Herausgegeben

von

Dr. Sigism. Friedr. Hermbftädt. (gr. 8. 1816. Mit einer Kupfertafel. Brofch. 18 gr.) Der Zweck bey Herausgabe diefes Werkchens

ANZEIGEN.

war, wie der Verfasser fich in der Einleitung weitläuftiger erklärt hat, gemeinnützige Gegenftände,. die als Refultat wiffenschaftlicher Unterfuchungen hervorgegangen find, in fofern felbige dem bürgerlichen Leben nützlich und wichtig werden können, dergeftalt bearbeitet darzuftellen, dafs die Bewohner gröfserer und kleinerer Städte, so wie die des platten Landes, für fich und ihre Familien Vortheile daraus ziehen können.

Der Verfaller hat daher folche Gegenstände aufgenommen und bearbeitet, die entweder einzeln genommen, oder in Verbindung mehrerer mit einander, dazu dienen können, mancher durch die Stattgefundenen Zeitverhältniffe zurückgekom

menen oder gänzlich brodlos gewordenen Familie einen lo anftändigen als hinreichenden Nahrungserwerb darzubieten, und manchem biederen Hausvater, fo wie der emfigen Hausmutter hingegen, in vielen bey ihren täglichen Befchäftigungen vorkommenden Bedürfnillen, mit Rath und That an die Hand zu gehen. Nebenbey follte endlich die fes Werkchen dazu dienen, fo manches angebliche Geheimnifs, das Speculanten dem gutmüthigen Abnehmer zu hohen Preifen verkaufen, auf einem ganz wohlfeilen Wege zur allgemeinen Kenntnifs zu bringen.

In diefem Werkchen finden fich überhaupt 50 Artikel bearbeitet. Da es zu viel Raum einnehmen würde, hier alles zu erwähnen: fo wollen wir nur einige ausheben, wie z. B. die Anleitung zur Fabrikation eines ftarken Effigs; die zur Darstellung einer künftlichen Hefe oder Berme; die zur Fabrikation von 14 Arten der vorzüglichKen Lackfirniffe, worunter der fogenannte engli sche Polirlack mit inbegriffen ift. Die Fabrikation des Syrups und Zuckers aus Stärke. Die Anleitung zur Verfertigung von 12 verschiedenen Waschfarben. Die Reinigung des Brennöls. Die Fabrikation der chemifchen Feuerzeuge mit ZündhölDie Fabrizern. Die Fabrikation von 12 verfchiedenen Sorten Siegellack. Anweifung zur Vertilgung aller Arten Flecke aus Zeugen und Meublen. Anweifung zur Fabrikation verfchiedener Liqueure. Die Fabrikation der Glasflüsse oder künftlichen Edelfteine. Die Fabrikation des limburger Käse; die, einer schönen Glanzwichse für Schuhe und Stiefeln. Anweifung zur Fabrikation verschiedener Malerfarben. Anleitung zur Darstellung von 22 verfchiedenen Parfümerien. Anweifung zur Fabrikation der Paftellfarben. Die Zubereitung eines vorzüglichen Düngers für Obftbäume u. f. w. Wir übergehen die übrigen nicht weniger wichtigen Artikel diefes Werkchens, und haben die Überzeugung, dafs keiner feiner Lefer folches ohne Nutzen aus der Hand legen wird. beym Verleger, fo wie in allen guten BuchhandDaffelbe ift lungen brofchirt für 18 gr. zu erhalten.

In Endesunterzeichneter Buchhandlung wird im Laufe diefes Sommers erfcheinen:

Johann von Müllers Gefchichten fchweizerischer Eidgenollenschaft, fünften Bandes zweyte Abtheilung, von R. Glutz- Blotzheim; und Ebendallelbe, unter dem befonderen Titel: Gefchichte der Eidgenoffen, von dem Tode des

Burgermeisters Waldmann bis zum ewigen Frie den mit Frankreich, von R. Glutz Blotzheim. Diefer Band (in gleichem Format und Druck, wie Müllers Schweizergefchichte, nur auf fchönerem weissen Druckpapier) führt die Schweizergeschichte von da an, wo Müller stehen geblieben,

fort, und enthält, in einem nicht volle dreyfsig bis zum ewigen Frieden mit Frankreich, i. J. 1516, Jahre umfaffenden, aber ewig denkwürdigen Zeitraume, während welchem die eidgenöffifche Kriegskunft in ihrem höchsten Glanze erschien, namentlich umständlich die Gefchichte des Krieges gegen den fchwäbifchen Bund, den Kaifer und das Reich, im J. 1499 (allo den letzten Kampf der Schweizer fo wie diejenigen ihres Antheils an den verwickelin eigenen Angelegenheiten gegen das Ausland), ten Unterhandlungen um das Herzogthum Mailand in den J. 1512, 13 und 15. und der blutigen Feldzüge in daffelbe, vorzüglich Daneben ift überall

eine getreue Darftellung aller mehr und minder denkwürdigen inneren Angelegenheiten des ganzen Bundes fowohl als der einzelnen Glieder deffelben während eben diefes Zeitraums mit eingeflochten, wovon wir hier nur der Rofchacher Klofterbruchs Geschichte und dann der Aufnahme der drey letzten Schlufsfteine (Bafel, Schaffhaufen und Appenzell) in den Bau der alten Eidgenoffenfchaft Erwähnung thun. Zuletzt folgt noch eine umftändliche Schilderung des fittlichen und häuslichen Zuftandes des Landes in diefen Zeiten. Albaut, und in der bündigften Kürze eben fo klar les ift auf Urkunden und bewährte Zeitbücher geals unparteyisch dargestellt. In der Materie hat Ziele, fo wie in der Form und Bekleidung der felder Vf. fich einzig ungefchminkte Wahrheit zum ben, keinen andern Geschichtschreiber, selbst seinen berühmten Vorgänger nicht, zum ausfchliefsenden Vorbilde genommen; auch, während diefer mühfamen Arbeit mehrerer Jahre, fich die Befcher unbefangen zu Nutze gemacht. merkungen anderer einheimischer Gefchichtsfor

Wir machen alle Freunde unferer vaterländifetzung aufmerksam; Jeder, der im Befitze des schen Geschichte auf diefe höchft erwünschte Fortüber alles Lob erhabenen vortrefflichen Werkes von Müller ift, wird gern demfelben diefen Band nicht befitzen, und diefe Fortsetzung unter dem anfchliefsen; auch diejenigen, welche Müller befonderen Titel kaufen wollen, erhalten dadurch eine getreue Darstellung des erreichten höchften Glanzes eines Volkes, deffen Geschichte nicht ungeziemend derjenigen der alten Freyftaaten zur Seite geftellt werden darf, und ewig denkwürdig

bleiben wird.

Der noch nicht genau zu beftimmende Preis diefes Bandes wird nicht über 2 thlr. oder 3 A. feyn. Alle guten Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz nehmen hierauf Beftellungen an, und werden zu Ende Augufts a. c. folchen in benanntem Preife allen Committenten abliefern.

Zürich, den 1 May 1816.

Orell, Füfsli and Compagnie,
Buchhändler und Buchdrucker.

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