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eclogen wurden später noch zweimal verbessert und erweitert herausgegeben, aber dessenungeachtet wurde auch durch sie nicht erreicht, was der Verfasser in dem Titel seiner ersten Ausgabe als sein Ziel angiebt: nämlich neue Charaktere in die Hirtenpoesie einzuführen. Besonderes Interesse scheinen die Fischereclogen nur für Liebhaber des Angelsportes gehabt zu haben, und dies vielleicht mit Recht, denn die ersten fünf geben über dieses Vergnügen viele Lehren. Folgendes ist ganz kurz der Inhalt von Browne's Piscatory Eclogues: I. The Weather.

Zwei junge Angler Salet und Argel erklären dem Hirten Mico, der neugierig ihrem Treiben zuschaut, dass das Wetter beim Fischfange von grosser Bedeutung sei, dass ferner nur bestimmte Zeiten des Jahres überhaupt dazu geeignet seien. Daran knüpfen sie eine Auseinandersetzung über die verschiedenen Methoden des Angelns in den verschiedenen Jahreszeiten.

II. Night-Fishing or the Nocturnal.

Zwei Jünglinge machen sich an einem Sommermorgen, kurz vor Sonnenaufgang auf, um an den Fluss angeln zu gehen:

"T was the dead twilight of the sultry eve,
When the fresh youths the silent village leave;
Onward they haste and pass with due regard,
The haunted hedge-row elms and drear church-yard.
The dolesome chimes from the age-mould'ring tow'r,
With flow, hoarse din rin out the midnight hour,
While with loud chat and many a chearful lay,
They labour'd to beguile the lonely way.

Till the close-flowry stream their roam repress'd When Renock thus his witful friend address'd." Sie legen ihre Angeln aus. Die Morgenluft, die Einsamkeit und die Stille stimmen Renock schwermütig, er beginnt seinem Freunde La co zu klagen:

„Coy Maid, lost lovely Sweet! ah, you can rest

While I still wake with cruel cares opprest,

Blest pow'r of Sleep her eye-lids gently close,

Melt her soft dreams with Renock's dying woes."

Laco befindet sich in ganz anderer Stimmung, er denkt nur an seine Angeln und unterbricht die Klagen Renock's fortwährend mit darauf bezüglichen Bemerkungen. Der hereinbrechende Morgen setzt ihrem Vergnügen ein Ziel:

„Hark! the shrill cock the rising morn proclaims,
And calls aloud to field his feath'ry dames.
The mounting lark begins her warbling song,
And gen'ral notes employ the airy throng.“

III. Ein Jüngling angelt an einer einsamen Stelle des See's und wird von einem Fischer zu Hilfe gerufen, dessen Fang soeben eine Otter davonschleppen will. Nachdem die Beute in Sicherheit gebracht ist, entspinnt sich zwischen beiden eine Unterhaltung, in deren Verlaufe der Fischer dem Jüngling die mannigfachen Feinde der Fische schildert:

„A thousand foes the finny people chase,

Nor are they safe from their own kindred race:
The Pike fell tyrant of the liquid plain,

Nor fears, provok'd by rage, or needy woe,
Rapacious to attack the common foe." etc.

IV. Eine Anzahl Fischer sind durch ungünstiges Wetter veranlasst, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Ein älterer Fischer unterhält sie auf ihren Wunsch mit einem Gesange, in welchem er das Fischerhandwerk besingt und dann von den Eigentümlichkeiten einiger Flüsse und von seltsamen Fischen

spricht:

Happy the Fisher's life and humble state!

Calm are his hours and free from rude debate,
No restless cares he knows of sordid gain,

Nor schemes that rack the moiling statesman's brain." etc.

„He sung the Dolphin next, a grateful name,

By lov'd Arion's story known to fame.

He, wondrous artist, with his magic lay,

Could the stream's rapid tide encaptiv'd stay." etc.

Of Hermit Fish he next employ'd his strain,
That live retir'd within the bottom-main,

And in some vacant shell dispend their age,
Studious to shun the weather's varying rage." etc.

V. Renock's Despair.

Diese Ecloge, eine Nachahmung von Milton's Lycidas, ist ein Monolog des Jünglings Renock, in welchem er klagt, dass seine Liebe, von der schon in der zweiten Ecloge die Rede war, keine Erwiderung findet.

VI. The Angler's Songs.

Myrthol und Thelgon werden von Albio aufgefordert, Lieder zu singen. Sie kommen abwechselnd seinem Wunsche nach und beschreiben in ihren Liedern allerlei Dinge, die auf Fischzucht und Fischerei Bezug haben.

Myrthol: „Ho boys! that gather flow'rs, your footsteps heed,

Nor near the banks your roam too vent'rous lead,
Unsafe when droughty summer's chap their veins,
Or when they sink, deep-sapp'd with mouldring rains.“

Thelgon: „Say, canst thou tell how worms of moisture breed, Or Pike are gender'd of the Pick'rel-Weed?

How Carp without the Parent-Kinds renew,

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Or flimy Eels are form'd of genial dew? - etc.

VII. The Strife.

Der Hirte Clorin und der Fischer Comus geraten in Streit, den sie durch einen Wettgesang zu entscheiden beschliessen. Algon wird aufgefordert, das Amt des Preisrichters zu übernehmen. Er weigert sich erst, weil er sich für nicht recht fähig hält, willigt aber doch schliesslich ein und giebt den beiden Streitenden auf, jeder solle ein Lied zu Ehren seines Standes singen. Clorin beginnt und erzählt, Pan zu Ehren, die Geschichte von der Nymphe Pytis, welche Pan liebte, die aber von ihm, um den Zorn des Borcas zu vermeiden, in eine Tanne verwandelt worden sei und jedes Mal zu

weinen anfinge, sobald sich der Nordwind erhöbe. Comus erzählt die Mythe von der Verwandlung der Sabina in den Fluss Severn, an dessen Ufern sie sich gerade befinden.

VIII. The Fowlers.

Thyrsil und Laneret singen während sie ihre Netze überwachen. Thyrsil singt eine Art Zaubergesang, den eine Hirtin gesungen haben soll, um ihren Geliebten, der ihr untreu geworden, wiederzugewinnen. Laneret singt ein Sonett, in welchem er die unglückliche Liebe und Verzweiflung eines Freundes bedauert.

IX. The Complaints or the Friends, handelt von einem Gespräch des Dichters mit seinen Freunden.

III. Allgemeine Eclogen.

a. Stadt-Eclogen.

1. J. Gay und Lady M. Montagu.

John Gay, der schon erwähnte Verfasser der „Shepheard's Week" und einiger anderer Eclogen, ist der erste, der Stadteclogen geschrieben hat. Auf den Gedanken, die Hirten durch Städter zu ersetzen, und den Schauplatz der Handlung vom Lande in die Stadt zu verlegen, hat ihn wahrscheinlich sein Stück „Trivia, or the art of walking the Streets of London", gebracht. Seinen drei Stadteclogen gab er die Titel: The Toilette", "the Tea-table" und "the Funeral.“

I. The Toilette.

Eine alte Jungfer, namens Lydia, wird beschrieben:

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„Now twenty springs had cloth'd the Park with green, Since Lydia know the blossom of fifteen.“

Kein Mensch bekümmere sich mehr um sie, die früher so umworben wurde, und von einem Vergnügen zum anderen ging.

Nur Hunde und Papageien seien jetzt ihre Gesellschafter. Was die unerbittliche Zeit zerstört, sucht sie durch die Künste der Toilette wiederherzustellen:

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She smoothes her brow and frizles forth her hairs,

And fancies youthful dress gives youhful airs.

With crimson wool she fires ev'ry grace,

That not a blush can discompose her face."
Sie beklagt die Vergänglichkeit alles Irdischen:

„O youth! o spring of life, for ever lost!"
What shall I do? how spend the hateful day?
At chapel shall I wear the morn away?

Zu letzterem kann sie sich nicht entschliessen, sie will ausgehen und die Läden der Stadt besichtigen.

II. The Tea-table.

Doris und Melanthe haben sich sehr spät aus ihren Betten erhoben und sitzen beim Thee zusammen. Ihre Unterhaltung betrifft ihre Freundinnen, an denen sie vieles Lächerliche finden; sie machen sich über sie lustig. So sagt z. B. Doris an einer Stelle:

Trust not, ye Ladies, to your beauty's pow'r,
For beauty withers like a shrivell'd flow'r;
Yet those fair flow'rs that Sylvia's temples bind,
Fade not with sudden blights or winter's years:
Like those her face defies the rolling years
For art her roses and her charms repairs."

An einer anderen Stelle sagt Melanthe:

"Love is a trivial passion, Laura cries,

May I be blest with friendship's stricter ties;
To such a brest all secrets we commend,

Sure the whole Drawing-room is Laura's friend."
Dann sagt Doris:

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At marriage Sylvia rails; who men would trust?

Yet husbands' jealousies are sometimes just.

Her favours Sylvia shares among mankind,
Such gen'rous love should never be confin'd."

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