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Monument de Yu, ou la plus ancienne inscription de la Chine; suivie de trente-deux formes d'anciens caractères, avec quelques remarques sur cette inscription et sur ces caractères, par Joseph Hager. A Paris 1802. gr. fol.

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Hager hatte, wie ich schon im vorigen bemerkt habe, in seiner Explanation die Vorstellung dieser Inschrift, nach der von Titsingh aus Japan gebrachten Encyclopädie, geliefert. Aber ohne alle Erklärung und Übersetzung. Als er nun im folgenden Jahre nach Paris kam, fand er auf der dasigen Bibliothek noch zwei andere Copien. Die eine vom P. Amiot eingeschickt, war in grofsen und schönen Caracteren, und von einer Umschreibung in neue Schriftzeichen, und einer Französischen Übersetzung begleitet. Unser Doctor, begierig sich bei seiner Ankunft in Frankteich mit leichter Mühe, durch ein neues prachtvolles Werk einen höheren Chinesischen Glanz zu verschaffen, schritt also sogleich zur Herausgabe, ohne die mindesten weiteren Untersuchungen über einen so interessanten Gegenstand anzustellen. Die wenigen Blätter Einleitung, die aus der histoire générale de la Chine des P. Mailla entlehnt sind, enthalten gar nichts Wichtiges was uns darüber belehren könnte. Im Gegentheil bezweifelt er noch die Richtigkeit der Übertragung dieser Inschrift in neue Caractere, weil seine ungeübten Augen keine Ähnlichkeit mit ihren Schriftzeichen, und den anderen alten auf uns gekommenen, finden konnten. Hätte er sich aber bemüht, mit Hülfe der in Paris vorhandenen Wörterbücher der

alten Buchstaben, die der Inschrift, mit den

篆大

Tá - tschuen und

篆小

Siaó

tschuen genannten, genau zu vergleichen, so würde ihm eine Reihe von Ähnlichkeiten nicht entgangen seyn, von der ich in der Jenaischen Allg. Litt. Zeitung (1804. Vol. I. pag. 355) eine Probe geliefert habe. Die Caractere der Inschrift sind Kho-tèu, und funfzehn Jahrhun

蝌蝌

derte älter als die Tá-tschuen, die ums Jahr 800 vor Chr. in Gebrauch kamen.

隆乾

Hager sagt ferner, dass die Zeichen der Inschrift mit den zwei und dreilsig Schriftarten, in welchen der Kaiser Khien-lum sein Lobgedicht auf Mukden hat drucken lassen, nicht die geringste Ähnlichkeit hätten. Und doch findet sich unter den zwölf Buchstaben, die Hager von jeder abstechen liefs, einer, der in dreien derselben (No. VII. XIX. und XXI.) ganz dem des Monuments ähnlich sieht. Dies ist Sin, Herz, im Monumente der XXXVIIIte Buchstab und unter den zwölfen der Vlte. Herr Hager hat also seine eigenen Bilderbogen nicht einmahl genau besehen, denn das sind alte Caractere, die man ohne allen Zweck und ohne Übersetzung liefert.

Was nun die dritte gravirte Platte dieses Werks betrifft, welche die Übertragung in neue Caractere enthält, so sind diese eben so schlecht geschmiert, wie alle, die aus Herrn Hagers Feder (denn mit Pinseln schreibt er nicht) fliessen, und Nr. 73. 74 und 76 sind gar nicht zu erkennen.

Überhaupt wird diese Umschreibung in China selbst für fehlerhaft gehalten, und es giebt eine andere richtigere, die in einem unter Kham-hy's Auspicien herausgegebenen Werke zu finden ist. Daher stellt auch die höchst elende Paraphrase des P. Amiot, durchaus nicht den Sinn der Inschrift dar, und verleitete einen aberwitzigen Deutschen Rezensenten, sie für eine an den gerichtete Schmeichelei zu halten, der über alle Schmeichelei erhaben ist.

Diese Inschrift wurde von Yü gesetzt, nachdem er die grofse Überschwemmung abgeleitet hatte, die im ein und sechzigsten Jahre des Kaisers

Yao (2297 vor Chr.) anfing und ganz China verwüstete. Ihr Styl trägt ganz den Stempel der Ächtheit, und kömmt mit dem des Xu-kim überein. Ich überhebe mich hier weitläuftig über dies wichtige Monument des Alterthums zu sprechen, weil mit diesem Leichenstein zu gleicher Zeit meine Untersuchungen über diesen Gegenstand erscheinen, an welchen ich beinahe zehn Jahr gearbeitet habe, und von denen ich hoffe, dass sie zeigen werden, was man mit Kritik und mit hinlänglichen Hülfsmitteln versehen, in der alten Chinesischen Litteratur leisten könne.

Hager hat also bei diesem Werke kein anderes Verdienst, als das eines sceptischen Herausgebers, der zu träge war gründliche Untersuchungen über seinen Gegenstand anzustellen, wozu er doch in Paris alle Materialien hatte.

Description des Médailles chinoises du cabinet impérial de France, précédée d'un essai de numismatique chinoise, par J. Hager. a Paris 1805. gr. 4to.

In der Vorrede sagt Herr Hager, er habe sich bei der Ausarbeitung dieses Werkes einer Chinesischen Schrift über die Münzkunde bedient, die auch einen Theil der grofsen Encyclopädie Sanzái-thu-hoéi ausmache, und die Geschichte der Münzen von Yu bis auf die Dynastie Súm enthalte. Dies mag wahr sein. Allein es ist auch eben so wahr, dafs besagte Chinesische Abhandlung Spanisch übersetzt, in mehreren Exemplaren in Europa, namentlich in Paris vorhanden ist. Chinesische Künstler in Canton machen nämlich Sammlungen von Zeichnungen für Europäer, die Thiere, Pflanzen, Hausgeräth, Kleidungsstücke, Trachten, Strafen, Ceremonien, Tempel, Seiltänzer, Taschenspieler, Gewerbe u. s. w. vorstellen, unter welchen sich auch gewöhnlich die Übersetzung dieses Tractats, mit den Abbildungen der Münzen, findet. In einer solchen Sammlung, die jetzt im Besitze des Herren Grafen von Strogonow in St. Petersburg ist, und von dem bekannten Herrn Agote veranstaltet wurde, findet sie sich ebenfalls. Und eine genaue Vergleichung dieser Übersetzung hat mich überzeugt, dass Hager dieselbe stillschweigend benutzt, und einige ihrer Fehler nachgeschrieben hat *). Das also, was er über die Münzen beibringt, muss freilich richtig sein, weil es ihm nicht

') Dieser Tractat findet sich vielleicht auch in der Sammlung Chinesischer Zeichnungen, aus der Hager die p. 168 abgestochene Vase von weissem Yu genommen hat.

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zugehört, aber alles andere, was das Seinige ist, wimmelt wie gewöhnlich von Fehlern und Verkehrtheiten. So sucht er z. B. von pag. 4 bis 10 zu beweisen, dafs der Hund das älteste Hausthier in China sei, weil es im Amurlande und in Siberien Völker gäbe, die mit Hunden fahren, und weil in allen Buchstaben die Thiere bezeichnen, der Grundcaracter Hund zu finden sei. Hätte aber der weise Caracterforscher die alten Schriftarten beachtet, so würde es ihm nicht entgangen sein, dass in diesen der Buchstabe Khiuèn, den er anführt, und der jetzt nicht Hund im Allgemeinen, sondern einen grofsen Hund bedeutet, die Vorstellung eines vierfüssigen Thieres mittlerer Gröfse ist, und deshalb so oft in den Namen solcher Thiere vorkömmt.

An den Seiten führt er manchmal Stellen aus dem Wörterbuche des Kham-hy an, die er aber oft ganz falsch verstanden hat. So übersetzt er pag. 12 die Worte Kù-tschè-hò-poéy durch anciennement l'argent (étoit) des coquilles, da sie doch bedeuten: ehemals verkaufte man für Muscheln; denn hò bezeichnet divitiae und merces vendere. Auch ist seine Construction ganz gegen den Chinesischen Sprachgebrauch, denn bedeutete ho wirklich Geld, so müfste doch poey vor und nicht nach stehen. Un autre dictionnaire apprend de quelle couleur étoient les coquilles-monnoie sous la première race des rois de la Chine; puis il passe aux temps de la seconde, et prétend qu'alors on se servit de pierres noires. Mais ces traditions étant trop incertaines, le dictionnaire plus critique de Kang-hy les a omises. Also Hager hat in sechs Jahren noch nicht einmahl den

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