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materiellen Angaben sollten nicht übergangen werden. Damit man sich leicht von der Vollständigkeit eines Werkes überzeugen könne, sollte bei den unsignirten Ausgaben die Blätter- und Seitenzahl, sowie andere etwaige Merkmale zur Erkennung, angegeben werden. Bei paginirten Ausgaben schien mir eine solche Nachweisung unnöthig zu sein,

Diesen Plan habe ich nun nach Kräften durchzuführen gesucht. Meine Arbeit wurde besonders dadurch gefördert, dass ich während eines mehrjährigen Aufenthalts in Göttingen die dortige

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reiche Universitäts-Bibliothek benutzen konnte, deren Gebrauch mir noch durch die besondere Gefälligkeit des nun verstorbenen Dr. Lachmann sehr erleichtert wurde. Die wichtigern Ausgaben habe ich hier nochmals selbst verglichen und für jene Notizen vornehmlich die Vorreden der einzelnen Ausgaben, sowie die literarischen Nachweisungen der vorzüglichsten Ausgaben eines jeden Schriftstellers benutzt. Doch bot mir die dortige Bibliothek nicht alle Ausgaben dar, und musste ich deswegen auch Werke, welche diesen Gegenstand behandeln, zu Rathe ziehen. Unter allen Hülfsmitteln war mir keines so sehr förderlich, als desi Hofraths Ebert bibliographisches Lexicon. Diesem trefflichen Werke verdanke ich sehr viel, namentlich diente die dort gegebene Bearbeitung der Classiker mir zum Muster. Aussérdem benutzte ich Harles Ausgabe von Fabricii biblioth, graeca, Hamb. 1790 sq., Hamberger's zuverlässige Nachrichten. Götting. 1760, Renouard's annales des Aldes. Paris 1803, Brunet's manuel du libraire. Paris 1820, Moss's manual of classical bibliography. Lond. 1825, sowie die besten krit. Zeitschriften des Inn- und Auslandes. Die wichtigern Recensionen sind bei den vorzüglichern Ausgaben angegeben. Für die materiellen Angaben sind noch, ausser den genannten Werken, Maittaire und Panzer und gelegentlich andere Werke zu Rathe gezogen. Zu den Uebersetzungen sind vorzüglich benutzt, für die deutschen: Degen's Literatur der deutschen Uebersetzungen der Griechen, 8. Altenb. 1797, mit dem Nachtrage 1801, für die englischen: Brüggemann's view of the engl, editions, translations and illustrations of the ancient greek and latin authors. 8. Stettin 1797, mit dem Ergänzungsbande 1801, für die italienischen: Paitoni's biblioteca degli autori antichi gr. e lat. volgarizzati. 4. Venez. 1766, die 4 ersten Bände. Bei den Uebersetzungen ist die Ordnung beobachtet worden, dass ich zuerst die latein. Uebersetzungen aufführte, dann die in neuern Sprachen und zwar die deutschen, englischen, französischen, holländischen, italienischen und spanischen folgen liess. Auf die in bohmischer, dänischer, polnischer, portugiesischer und schwedischer Sprache erschienenen Uebersetzungen ist weniger Rücksicht genommen, da mir dazu die Hülfsmittel mangelten. Uebersetzungen einzelner Stücke eines Schriftstellers sind meistens ganz übergangen.Für die Angabe der Preise sind benutzt: die Bibliographie de la Françe. 8. Paris 1811-28, und theilweise (Bent's) monthly literary Advertiser. 4. Lond. 1803 sq, auch einige neuere Kataloge engli scher Buchhandlungen. Die Angabe der Preise von den in Deutsch

land erschienenen neuern Büchern sind meistens aus Verlagskatalogen der einzelnen Buchhandlungen entnommen. Man wird zuweilen wahrnehmen, dass die angegebenen Preise mit denen in andern Preisverzeichnissen differiren. Man wolle deswegen aber nicht gleich die in diesem Handbuche bemerkten Preise für unrichtig halten.

aus,

Es war anfangs meine Absicht, den ältern Ausgaben den ungefähren Auctions-Preis beizusetzen, und ist solches auch in den ersten Bogen geschehen. Meine gesammelten Verkaufspreise in Auctionen reichten indessen oft nicht und musste ich deswegen Kataloge von Antiquaren zu Hülte nehmen. Ich habe es daher bald vorgezogen, die von Herrn Weigel im apparatus literarius bemerkten Preisansätze anzugeben, theils weil ich glaubte, Manchen durch diese Nachweisung einen nicht unangenehmen Dienst zu erweisen, theils weil ich dadurch einen festern Punct zu gewinnen hoffte, von welchem aus sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf den ungefähren Auctionspreis schliessen lässt. Eine Vergleichung mit den Verkaufs-Preisen aus nicht unbedeutenden Auctionen, sowie mit Preis-Verzeichnissen mehrerer Antiquare aus verschiedenen Gegenden Deutschlands hat nämlich ergeben, dass die Ansätze des Hrn. Weigel oft überaus hoch sind, und dass bei nicht zu seltnen Werken etwa ein Drittheil der Ansätze des Hrn. Weigel als ungefährer Auctions-Preis angenommen werden kann. Bei Ausgaben dagegen, welche wenig Werth haben und häufig vorkommen, ist derselbe auch wohl noch niedriger. Indessen lässt sich darüber etwas Bestimmtes nie festsetzen, da der Auctionspreis von der Concurrenz der Käufer und vielen andern Zufälligkeiten abhängt. Auf Angabe der Preise in ausländischen Versteigerungen habe ich mich nur sehr selten eingelassen. Sollte man solches jedoch wünschen, so wird bei den fatein. Classikern darauf Rücksicht genommen werden.

Was nun die Preise ausländischer neuerer Werke in Deutschland anlangt, so lässt sich auch hierüber etwas Bestimmtes nicht festsetzen Die Bücher können nicht immer direct von den ausländischen Buchhandlungen bezogen werden, und werden durch die bedeutenden Transportkosten theurer. Der in diesem Handbuche angegebene Originalpreis bei ausländischen Werken wird daher von deutschen Buchhändlern oft erhöht werden müssen. Zuweilen wird man auch ausländischen Büchern Preise beigesetzt finden, welche aus Verzeichnissen des Herrn Verlegers entlehnt sind. Diese können, da sie oft weit niedriger noch als die ausländischen Originalpreise sind, nicht als Regel gelten, sondern haben nur so lange Gültigkeit, als des Herrn Verlegers Vorrath von diesen Werken reicht.

Die gegebene Literatur ist bis zu dem Zeitpuncte, wo jeder Bogen in die Presse kam, fortgeführt worden. Mehrere, besonders ausländische Werke, konnten, da sie zu spät zu meiner Kenntniss gelangten, nicht aufgenommen werden. Diese und die seitdem erschienenen neuern Werke, sowie einige vergessene ältere Ausgaben, sollen in den Nachträgen aufgenommen werden.

Ich wünsche, dass man dieses Werk nur als einen Versuch und Beitrag zu einer vollständigen Literatur der Classiker ansehe. Weit davon entfernt, mein Werk für vollendet zu halten, habe ich mich vielmehr überzeugt, dass ich den Anforderungen, welche ich mir bei Bearbeitung des Werkes stellte, nicht überall genügt habe. Der Mangel an manchen Hülfsquellen, welche mir selbst Göttingen nicht darbot, wird mich vielleicht entschuldigen. Nur dann, wenn auch Andere bei diesem Werke mich unterstützen, lässt sich etwas Vollkommneres hervorbringen. Es ergeht daher meine Bitte an alle Freunde der classischen Literatur, mir ihre Beiträge zur Berichtigung und Ergänzung des Werkes mittheilen zu wollen. Jede Anzeige wird von mir mit dem gebührenden Danke aufgenommen werden.

Braunschweig, im November 1829.

Erklärung der Abkürzungen.

a.

aus oder auf. ab, aber. Anm. Anmerkung. A. P. Auctions - Preis. Ausg. Ausgabe.

Bd. od. Bde. Band od. Bände. bes. besondere od. besonders. bl. bloss. Bl. od. Bll. Blatt od. Blätter. br. breit.

Cent. Centimes. Cod. od. Codd. Codex od. Codices. Conject. Conjectur. corr. correct.

d. (engl. Münzzeichen) Pence. D. P. Druck-Papier. ders. derselbe.

dser. dieser etc.

ebenf. ebenfalls. eig. eigen. enth. enthält od. enthalten. Ex. oder Exx. Exemplar od. Exemplare.

F. P. fein Papier. fl. Gulden. fr. od. frcs. franc od. francs (französische Münze.)

gedr. gedruckt. geh. gehört oder gehören, gew. gewöhnlich. gez. gezeichnet (paginirt) gr. gross. Gr. Pap. Exemplare auf gross. Papier. grsstthls. grösstentheils. gz. ganz.

Holl. Holländisch. Hlzschn. Holzschnitt.

Incorr. Incorrect. Ind. oder Indd. Index od. Indices. Jzhl. Jahrzahl. k. kein. kl. klein. Kpf. Kupfer. L. Pfund Sterling. (engl. Münze.) Mscr. od. Mss. Manuscript.

m. man oder mit.

n. nach. N. T. od. Neu. Tit. Neuer Titel, (wodurch manche Buchhändler alte Waare zu neuer stempeln.)

o. ohne. opp. opera.

P. od. Pap. Papier. Pg. od. Perg. Pergament. princ. princeps (erste Ausgabe eines Schriftstellers).

Rec. od. Recens. Recension. Recogn. Recognition. Reg. Register. rs. Reales (spanische Münze).

S. od. SS. Seite od. Seiten. s. sein (Pronomen) od. sind od. siehe oder sehr. S. g. so genannt.. Sh. Shilling (englische Münze). s. 1. et a. sine loco et anno, ohne Ort und Jahr. (bei undatirten Ausgaben). Scholl. Scholien. Schr. Pap. Schreib-Papier. schl. schlecht, Suppl. Supplement. Thl. od. Thle. Theil oder Theile.

u. und.

v. von. V. P. od. Vel. Pap. Velin Papier. Var. od. Varr. Variante oder Varianten. verb. od. Verbess. verbessert oder Verbesserung. Verf. Verfasser. verm. vermehrt. verschd. verschieden. vielf. vielfach. vollst, vollständig. vor. vorig. Vorr. Vorrede. vortr. vortrefflich. vorz, vorzüglich.

wg. wenig.

Zi. od. Zeil. Zeilen. zus. zusammen.

zuwl. zuweilen.

Andere Abkürzungen, wie d. u. e., welche den bestimmten und unbestimmten deutschen Artikel bezeichnen, werden sich leicht aus dem Zusammenhange ergeben. In den erstern Bogen wird man Abkürzungen häufiger antreffen, weiterhin sind solche mehr vermieden. Die Abkürzungen von Städtenamen werden wol keine Schwierigkeit verursachen.

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Abkürzung und Erklärung einiger bibliographi

schen Kunstausdrücke *).

Antiqua, geradestehende Schrift, im Gegensatze der Cursiv. Auslaufende Zeilen, welche ohne Unterbrechung über die ganze Seite reichen, zum Unterschiede vom Columnendruck.

Col. Columnen, die Spalten auf jeder Seite. Cursiv, schrägstehende Schrift, im Gegensatze der Antiqua. Cust. od. Custod. Custoden d. h. das auf jeder Seite rechts unter der letzten Zeile einzeln stehende Wort, welches auf die folgende Seite hinüberweist.

goth. gothisch (Druck mit s. g. gothischen Lettern.)

Rücks. Rückseite, im Gegensatze der Stirnseite. Runde oder Römische Schrift, insofern sie den gothischen Lettern entgegensteht.

Seitenz. Seitenzahl (pagina) Schlussschr. Schlussschrift. Sign. Signatur, das Zeichen der auf einanderfolgenden Bogen, bei den ältern Werken mit Buchstaben, bei den neuern gewöhnl. mit Zahlen. Die Buchstaben V u. W fallen aber im Alphabethe hier weg. Stirnseite d. h. die vordere Blatt

seite, im Gegensatze der Rückseite.

ungez. ungezeichnet (unpaginirt).

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Vorst. Vorstücke (feuilles préliminaires) die dem eigentlichen Werke vorangehenden Stücke, z. B. Dedicationen, Vorr. etc.

*) Die von Herrn Hofr. Ebert im bibliogr. Lexicon gebrauchten Kunstausdrücke sind hier beibehalten.

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