Page images
PDF
EPUB

ftellt hier vor, wie der Pabst das Evangelium fuche mit Feuer und Schwerdt auszutilgen. De Bure führt eine Ausgabe von 1538. an. Auch hiervon hat man Folgende deutsche Uebersehung

Der Mörtbrandt, ein neue Tragedi, in wels cher des Bapsts und seiner Papisten ers Schröckliche Anschläge und darauf mit der that volnstrekte Håndel vermeldet und ents deckt werden durch Thomam Kirchmeys ern von Straubingen, artlich beschrieben. 1541. 8. 3) Tragoedia alia nova Mercator feu judicium, in qua in confpectum ponuntur Apoftolica et Papistica doctrina, quantum vtraque in confcientiae certamine valeat et efficiat, et quis vtrius que fit exitus. Autore Thoma Naogeorgo. 1540. 8. zehn Bogen.

[ocr errors]

Diese Tragödie ist unter folgendem Titel ins französische überfekt worden:

Le Marchand converti, Tragedie excellente laquelle la vraie et fauffe Religion, au au paragon de l'une et de l'autre, font au vif reprefentées. 1558. 8. lean Crefpin. 1561. 12. Le meme Marchand converti, auquel on a adjouté la Comedie du Papé malade, à laquelle fes regrets et complaintes, font au vif representés, et les entreprises et machinations qu'il fait avec Satan et fes fuppots pour maintenir fon

fiege, font descouverts; par Thrafibule Phenice. Geneve. Foreft. 1591. 16.

[ocr errors]

Die Komödie vom kranken Pabst wird gemeiniglich dem Beza zugeschrieben, und kam zuerst 1584. bei Jean Durant (zu Genf) heraus in 12. 77 Seiten. Ein Exemplar befand sich in der Bibliothek des Herjogs de la Valliere.

4) Thomae Naogeorgi Regnum Papifticum carmine defcriptum et libris IV. digeftum; Opus lectu jucundum omnibus veritatem amantibus; in quo Papa cum fuis membris vita, fide, cul tu, ritibus atque caerimoniis quantum fieri po. tuit, vere et breviter defcribuntur. 1553.8.oh. ne Druckort. 173 Seiten. In diesem sehr selts nen fatirischen Gedichte werden die Laster und das Verderben des damaligen Römischen Hofes sehr lebhaft be. schrieben. Die folgende Ausgabe ist mit andern Stüden vermehrt.

Thomae Naogeorgi Regnum Papisticum etc. nec

non alia ejusdem argumenti; nunc poftremo recognitum et auctum. Bafileae. Oporinus. 1559 8. In dieser Ausgabe find noch folgende Stücke hinzukommen;

a) Satyra in lohannem de la Cafa, Sodomiae Pa

tronum.

b) De Diffidiis componendis libri duo.

c) Satyra in Catalogum Haereticorum, naper Ro.

mae editum.

£ 5

d) Ex

d) Expoftulatio Mufarum de Libris a Papa prohi

bitis.

e) Sudarnochus Surenfegus, nec non Leo Aquila jet et Delphinus potentiffimi animalium reges, Papae Romano exitiuin.

f) Catalogus librorum, aureum calicem Babylo-
nis referentium.

g) Autofchediafma in Catalogum autorum et li
brorum, quos
Paulus IV. Papa pro haereticis et
damnatis paffim profcribi voluit. In Cata-
logum Pauli IV. Pont. Roin. quo orthodoxae
religionis autores omnes profcribit.

[ocr errors]

In Pro

fcriptionem. Typographorum per Romanum
Alaftoram editum. Supplicatio Collegii

Sacrorum Scortorum Romanorum ad fummum
Pontificem, pro. Cardinali Carapha exule.

h) Sylvula carminum aliquot, a diverfis piis et eruditis viris confcriptorum de Religione, cum carmine G. Stiblini de divo terribili.

Der ganze Band hat 343. Seiten; (Auf der lezten Seite steht durch einen Druckfehler 243.) ohne die Er. rata und einen weitläufigen Inder.

5) Thomae Naogeorgi Satyrarum Libri V. quibus adjuncti funt de animi tranquillitate Libelli duo; vnus Plutarchi latine redditus a Naogeorgo, alter Senecae, cum annotationibus in vtrumque libellum. Bafil. Oporinus. 1555. 8. 300 Seit.

[ocr errors]

Hieronymus Rauscher."

Rauscher war Pfalzgråflicher Hofprediger zu Neu burg an der Donau und blühte zwischen 1553. und 1565. Er schrieb

39

Hundert auserwelte, große, unverschempte, feiste, wolgemefte, erstünkene Papistische Lügen, welche aller Narren Lügend, als des Eulenspiegels, Marcolphi, des Pfaf fen von Ralenbergs, Fortunati, Rollwas 10 gens etc. weit übertreffen, damit die Pas pisten die fürnempsten Artikel jrer Lere svertheidigen, die armen Christen aber vers blenden, und in Abgrund der hellen vere infüren, aus jren eigenen Scribenten zusam mengezogen, und besondere Erinnerung niezu jeglicher gestellet. Durch M. Hierony.

mum Rauscher, Pfalogreffischem hoffe ziz prediger zu Teuburg an der Donau. 1562, 59 and 8: ohne Druckort, 25 Seiten,

Es war um diese Zeit wie Lügen Arithmetik gebräuchlich wie Dietenberg und Cochläus die vermeinten Lügen D. Luthers Herzählten, wovon in dem Artikel Cochbaus Beispiele vorkommen sind, for kopirte ver muthlich) Rauscher dieses Original undgåhlte katholis fiche Lügen. Das Buch enthält, eigentlich 100 seltsame Bunder, die sich in den katholischen Legenden wirklich befinden, namentlich im Libro Conformitatum, in dem Buche de Proprietatibus apum, aus dem Perrus

Dai

Damianus,dēm Speculo hiftoriali und so ferner. Das satirische besteht in Rauschers Randgloßen und Erinnerungen, welche sehr beißend und oft grob aus fallen, wie er selbst nicht leugnet. Z. E. Seite 71.

I

Wie ein Rab in den Bann gethan, und wie, spederumb geabsolvirt wird.

Es ist ein Kloster in Sachsen, welches Keyser Lud. wig geftifft, darinnen hat es auff ein Zeit einen Ubt gehabt, welcher teglich köstliche Ringe an seinen Fingern getragen, da er nun auf eine Zeit zu Tisch hat figen wollen, hat er einen köstlichen Ring abgezogen, neben sich gelegt, die Hend gewaschen, und im Gefchwek denselbigen vergeßen. (Randgloße: Ein Henffer strick um den Hals gebüret den Mönchen, und nicht gülbene Ringe.) Er hat aber einen heimlichen Raben in der Stube gehat, welcher hingeflogen, den Ring in den Schnabel genommen, und in fein Nest gefüret, welches niemand gewar worden. Da nun die Malzeit vollendet, und der Abt des Rings irre gangen; hat er in mit Vleiß suchen laßen, aber niemand hat in finden können, da ist der Abt erzörnet, dieweil er seine Diner und Geste im Verdacht gehabt, »hat feinen Pfarrherrà in der Stað und auf dem Land geboten, daß sie disen in Bann thun solten, so diesen Ring gestolen hett, wels ches alsbald geschehen, da hat den armen Rabén sem gewißen gedruckt, und ob ers wol nicht verstanden, s ist doch der Fluch des Banns dermaßen uber in komk men, das er hat angefangen schwach zu werden, und

[ocr errors]

abge

« PreviousContinue »