Nunc vos petit favere ineptitudini, denu die gegenwärtige hat nur drei Aufzüge. Es war diese Komödie ehmals in solchem Ansehen, daß man auf Universitåten Collegia darüber las; wie denn Hieronymus Emser, da er in Erfurt als Magister lehr te, diese Komödie dort den Studenten erklärte; und er rühmt sich, daß Doctor Luther als ein Student diefe Erklärung mit angehört habe. Johann Buzbach. Buzzbach, der von seinem Geburtsorte Mildenberg auch Iohannes Piemontanus heißt, war ein Benedictiner und Prior des Klesters Laach unweit Anders nach am Rhein. Er war gebohren 1476. und starb 1526. In dem Kloster Monsee befanden sich in einer Handschrift auf Pergament unter der Aufschrift: Opus pulcherrimum Ioannis Piemontani, auch Satyrarum Libri III. Hieronymus Emser. Dieser heftige Feind der Reformation und Doctor Luthers wurde zu Ulm 1477, aus einem adlichen Geschlechte gebohren, welches das Obertheil eines Bockes im Wappen führte, und zu allerhand Spottereien Anlaß gab, weil er es auf den Titel etlicher von seinen Büchern, feßen ließ. Er studierte in Tübingen und Basel, und brachte es in der lateinischen Sprache weit, aber sein deutsch, besonders seine, deutschen Verse sind sehr schlecht. Er legte sich vorzüglich auf das bürgerli che und canonische Recht. Im Jahr 1500 ward er Secretair und Capellan bei dem Cardinal Raymund von Gurk, mit dem er zwei Jahre lang durch Deutsch land und Italien reiste. In Erfurt wurde er Magi ster und lehrte die Humaniora, welches er auch in Leipzig that, wohin er 1504. fam. Profeßor in Leipzig. ist er nie gewesen, wie einige behaupten. Herzog Ge orge rufte ihn gegen das Ende dieses Jahres nach Dreßven als seinen Secretair und Orator. 1510 wurde er nach Rom geschikt, um die Heiligsprechung des Benno bei dem Pabste zu bewirken. Vom Jahe 1518. schrieb er sich Presbyter. Emfer war anfång. lich Luthers Freund, welche Freundschaft sich aber mit der Disputation endigte, welche zu Leipzig 1519. den 27. Jun. zwischen Eck, Carlstadt, Luthern und Melanchthon ihren Anfang nahm. Noch größer. wurde Emsers Feindschaft, als Luther 1520. den 10. Dec. nebst der Bulle Leo X. und den Decretalien auch Emfers Schriften vor dem Thore zu Wittenberg vers brannte. Emser starb zu Dreßden 1527. das Signal zu Emsers Feldzugen gegen Luthern, gab ein Brief, den Emser de difputatione Lipfienfi drucken ließ, worinn er Luthern sehr mäßig begegnete; allein Luther. glaubte, er hätte ihn durch eine verstellte Vertheidigung der böhmischen Keßerei wollen verdächtig machen; day. her ließ er einen sehr heftigen und beißenden Brief ge gen Emfern drucken: Ad Aegocerotem Emferanum Martini 3 Martini Lutheri additio. Witteb. 1519. 4. Emser konnte seinen Unwillen nicht zurückhalten, sondern schrieb mit einer scheinbaren Mäßigung: A venatione Aegocerotis affertio. 4. Ohne Druck ort und Jahr. Fünf Bogen. Hier beschuldigte er Luthern zuerst, er habe den gan. zen Lärm wegen des Ablaßes blos aus einem Ordens. neid gegen die Dominicaner angefangen. Diese Be schuldigung gründet sich auf die Vorausseßung, daß der AugustinerOrden zuerst den Auftrag erhalten hätte, den Ablaßhandel zu treiben, und durch die Dominicaner darum gebracht worden sei, welches aber ganz ungegründet ist, da durch die påbstliche Bulle der Auftrag zuerst den Franciscanern erthellt war, die ihn nicht nur freiwillig den Dominicanern überließen, sondern sich selbst eifrig bemühten, ihn von sich abzuwälzen. Nachdem Luther sein Buch an den christlichen Adel teutscher Nation herausgegeben, griff ihn Em fer in folgender Schrift an: Wider das unchristliche Buch Martini Luz thers, Augustiners, an den teutschen Adel ausgangen Vorlegung Hieronymi Emsers an gemeine hochlöbliche teutsche Nation. Hür dich, der Bock stößt dich. Leipz. 1521. 4. achtzehn Bogen. Das Motto auf dem Titel gab Luthern Gelegen. heit die kleine Schrift herauszugeben: Warnung an K 5 den den Bock zu Leipzig. Dagegen schrieb Emser als eine Antwort: An den Stier zu Wittenberg. 4. Ein Bogen. Dagegen schrieb Luther: Auf des Bock zu Leips zig, Antwort. Worauf Emser in der nåmlichen Sprache antwortete: Auf des Stiers zu Wittenberg wietende Res pliça. Hieron. Emfer. Addita eft lima prio ris libelli contra reformationem Luterianam. 4. Drei Bogen. Die andern hierbei noch weiter gewechselten Streit schriften übergehe ich. Epithalamia Martini Lutheri Wittenbergenfis et Ioannis Heffi Vratislavienfis, ad id genus nuptiarum. 4. Ein Bogen. Cochlaus eignet dieses schöne Brautlied Emfern zu; 2) welcher die Lutherischen also jubiliren läßt: His magiftris licet nobis omne nephas, licet probis omnibus obftrepere. Cum lubilo. Conculcare jura, leges: infamare licet Reges, Pa pamque cum Caefare. Cum Iubilo. Sed et ipfos irridemus Chrifti fanctos, et delemus eorum imagines. Cum Iubilo. At Priapum Lampfacenum venere nur et filenum, Bacchumque cum Venere. Cum Iubilo. 1) Cochlåi Historie Martin Luthers. S. 255. Hi Hi funt veteres Coloni, noftri Ordinis Patroni, quibus ille militat. Cum Iubilo. Septa Clauftri diffipamus, facra vafa compilamus, fumptus vnde fuppetat. Cum Iubilo. I Cuculla, vale Cappa, vale Prior, Custos, Abba, cum obedientia. Cum Iubilo. Ite vota, preces, horae, vale timor cum pudore, 'vale confcientia. Cum Iubilo. Io. Io. Io. Io. Gaudeamus cum Iubilo, dulces Lutheriaci. Cum Iubilo. 4 Cochläus, der die Kunst verstand die Keßer anzugreiffen, wo es ihnen wehe that, hielt das Lied einer deutschen Uebersehung wohl werth; deren Anfang also klingt: Bey diesen Meistern ist uns frey Erlaubt Schalckheit und Büberen Unbilligkeit zu üben groß Gegen den Frommen ohne Maaß. Mit Schalle. Recht, Gfaß und Tugendt wirdt vernicht, Bey uns vil falscher Lügen gedicht Wyder den Bapst und Kayser gleich, Auch König und Fürsten ohne Scheuch. Daben wir es nicht laßen bleiben, Den Spott wir mit den Heiligen treiben, Wie auch an ihren Bilden loß Mit reißen, prechen klein und groß. Mit Schalle. Bachum |